Warmwasser mit Fernwärme
Mit Fernwärme kann man nicht nur Räume beheizen, sondern auch warmes Wasser bereiten.
Vorteile
- keine andere Heizung erforderlich
- daher u. U. relativ kostengünstig
Nachteile
- zentrale, große Speicher erforderlich
- daher, als Vorbeugung gegen Legionellen, min. 60°C erforderlich
- Das warme Wasser muss ständig zirkulieren:
Ohne die Zirkulation des Wassers würde der erste Bewohner, der in der Früh Warmwasser nutzt, mehrere Minuten warten müssen, bis sich die benötigte Temperatur eingestellt hätte. Klarerweise stellt die Zirkulation aber auch einen großen Anteil am Energiebedarf der Warmwasserbereitung – bis zu 50% bei schlecht isolierten Leitungen![1]
- Im Sommer ist die Fernwärmelieferung aufgrund des geringen Wärmebedarfs sehr ineffizient. Es kann mehr Energie auf dem Weg zu den Kunden verloren gehen, als diese abnehmen.[2] Im Sommerbetrieb verliert der Anbieter fast immer Geld.[3]
Alternativen
Damit das Fernwärmenetz außerhalb der Heizperiode abgeschaltet werden kann, bieten sich an:
- elektrische Warmwasserspeicher (nah an den Zapfstellen)
- Sonnenkollektoren – Brauchen zur Ergänzung für ertragsschwache Zeiten aber ebenfalls einen Heizstab.
Meine Meinung
Da mir 30°C beim Warmwasser genügen, verbraucht mein elektrischer Warmwasserspeicher nur 160 kWh/Jahr. Eine Umstellung auf Fernwärme
- hätte wahrscheinlich einen erheblichen Mehrverbrauch zur Folge, weil die Wärme nicht einfach in meinen privaten Warmwasserspeicher eingespeist werden kann, sondern das ganze 9-stöckige Haus auf eine zentrale Warmwasserversorgung umgerüstet werden müsste.
- Außerdem wäre das heiße Wasser weniger komfortabel, weil ich immer kaltes Wasser dazumischen müsste, und bis ich genau die von mir gewünschten 30°C habe, dauert es.
Mein Fazit
Für die Warmwasserbereitung ist Fernwärme aus Sicht des Umweltschutzes nicht unbedingt das Beste, sondern man sollte sich im konkreten Fall die Ökobilanz genau anschauen.
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Quellen
[1] | Umweltbundesamt: Emissionsbilanz für die Sun- | ||
[2] | Centrales Agrar-[3]
| Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie (Hrsg.): Erneuerbare Energie. Zeitschrift für eine nachhaltige Energiezukunft, 1/2019, S. 7
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