Conrad Zapmaster
Ich kaufte im Jahr 2005 den Digital-
Das "CI" im Namen bedeutet "Common Interface", welches für den Empfang verschlüsselter Sender (z. B. ORF) nötig ist. (Stand: 2005; für Premiere ist der Receiver angeblich nicht geeignet.) Das entsprechende Modul und die Smartcard wären jedoch extra zu kaufen, was laut Conrad-
Weitere Auswahlkriterien waren für mich:
- der Preis (mit 100 € zählte der Receiver zu den günstigsten unter denen, die auch verschlüsselte Kanäle empfangen können)
- der Hersteller (LaSAT) hat "mehr als 15 Jahre" Erfahrung und dürfte eine entsprechende Größe erreicht haben, sodass man zumindest keine groben Mängel zu erwarten hat
- "sehr schnelle Senderumschaltung" laut Anleitung (die man vorab im Internet lesen konnte); bestätigte sich auch bei der Besichtigung im Geschäft (braucht ca. 1 Sekunde zum Umschalten)
- muss nicht permanent am Strom hängen; besitzt zwar keinen Ausschalter, aber man kann sich mit einer schaltbaren Verteilersteckdose leicht abhelfen (der Standby-
Verbrauch des Receivers ist mit 6 Watt angegeben, was über 10 Jahre rund 60 € Stromkosten verursachen würde und schon aus Umweltschutzgründen vermieden werden sollte!)
"Er schaut halt nicht so schön aus", meinte der Conrad-
Die Inbetriebnahme
Der Anschluss des Receivers an den Fernseher erfolgt über ein Scart-
Zur Ausrichtung der Satellitenschüssel ist die Anzeige der Signalstärke in Dezibel (dB) und der Übertragungsfehlerrate (Bit Error Rate) sehr nützlich. Der Receiver scheint außerdem auch mit schlechterem Empfang noch sehr gut zurechtzukommen: Bild und Ton werden nicht sofort abgeschaltet, sondern so gut es geht noch dargestellt.
Die Frequenzen aller interessanten Fernsehsatelliten sind bereits vorprogrammiert. Dadurch konnte ich sofort auf Anhieb was sehen, obwohl ich die Schüssel erst nach "Augenmaß" ausgerichtet hatte (wobei ich den Höhenwinkel aber bereits aus dem Internet wusste). Ein Satelliten-
Die Anleitung weist völlig richtig darauf hin, dass unterschiedliche Kanäle desselben Satelliten unterschiedliche Empfangswerte aufweisen, was man daher beim Ausrichten beachten muss.
Ich besitze nur einen Empfangskopf (LNB). Der Receiver könnte auch mehrere ansteuern (DiSEqC 1.0), um verschiedene Satelliten zu empfangen.
Die Zeitzone war – entgegen der Information aus der Anleitung – bereits richtig eingestellt. Die Zeit muss manuell auf Sommer-
Meine Erfahrungen
- Die Bildqualität ist tadellos. Auch bei sehr schlechtem Empfang schaltet der Receiver den Kanal nicht sofort ab; zu bemängeln ist in dem Fall lediglich, dass das Bild alle 1–
2 Sekunden kurz komplett dunkel wird, obwohl es anscheinend zu hohem Prozentsatz richtig (wenn überhaupt) empfangen wird. Dadurch kann man der Sendung schwer folgen. Der Ton fällt schneller aus als das Bild. - Der Ton ist auf manchen Kanälen lauter als auf anderen.
- Die Menüs reagieren üblicherweise ohne Verzögerungen. Bei bestimmten seltenen Aufrufen könnte es manchmal Verzögerungen bis zu ein paar Sekunden geben, aber das weiß man nicht so genau, weil auch das Signal der Fernbedienung manchmal nicht ankommt. (Das ist eigentlich das Lästigste bei der Bedienung.)
- Der Receiver ist nach dem Anstecken in wenigen Sekunden betriebsbereit und kann auch schnell umschalten (ca. 1 Sekunde Wartezeit). Zwischen Kanälen derselben Frequenz schaltet der Receiver ca. doppelt so schnell um (ca. 0,5 Sekunden). Wenn man mehrere Kanäle überspringen will, um zu einem bestimmten Kanal zu gelangen, braucht man überhaupt nicht zu warten; man kann auch zehnmal schnell hintereinander auf die +-Taste drücken, ohne dass der Receiver irgendwie bremst oder hängen bleibt.
- Wenn zugleich der Receiver eingeschaltet ist und eine Videokassette wiedergegeben wird, überlagern sich beide Signale am Scart-
Ausgang; man muss den Receiver manuell auf Standby schalten. Erst dann sieht man wieder etwas am Bildschirm. - Mein Fernseher zeigte das interessante Phänomen, dass beim Aufruf des Teletexts (generiert vom Fernseher; der Receiver selbst hat keinen Teletext-
Generator) eines Satellitenprogramms das Bild nicht dunkel schaltet und der Teletext daher kaum lesbar ist. Ich probierte alle möglichen Einstellungen für das Scart- Signal, die der Receiver anbietet, aber ohne Erfolg. Schließlich entdeckte ich, dass das Problem verschwindet, wenn ich den Fernseher an der Buchse anstecke, die eigentlich für den Videorekorder vorgesehen ist. Deshalb muss ich wohl oder übel das Videorekorder- Signal über das Antennenkabel anstatt über Scart zum Fernseher zu schicken (= deutlich mindere Qualität). Aufnehmen kann der Videorekorder vom Receiver weiterhin, da das auch über die Scart- Buchse geht, die für den Fernseher gedacht ist. - Der Receiver arbeitet völlig geräuschlos (kein Lüfter).
Benutzung
- Am Gerät selber befindet sich nur die Bereitschaftstaste zum Ein-
/Ausschalten und zwei Tasten, um die Programme durchzuschalten. - Das OSD (On Screen Display) ist leicht benutzbar. Bei der Fernbedienung fallen vier farbige Tasten negativ auf; die Funktionen dieser vier Tasten erscheinen völlig willkürlich (haben nichts mit Farben zu tun) und werden in den meisten Fällen am Bildschirm auch nicht erwähnt, geschweige denn in derselben Farbe gekennzeichnet! Es steht nur in der Anleitung, dass man mit "rot" und "grün" den Tonkanal wählen kann und mit "blau" eine Info-
Seite mit technischen Daten zu dem Kanal aufrufen kann. Ich vermute, der Hersteller verwendet irgendeine Standard- Fernbedienung, sodass kein sinnvolleres Design möglich war. - Wenn ein Menü dargestellt wird, funktioniert in vielen Fällen keine andere Taste (z. B. Ton aus) mehr; nicht einmal die Bereitschaftstaste am Gerät selbst, d. h. der Receiver lässt sich nicht ausschalten bis das Menü durch Drücken der "Exit"-
Taste auf der Fernbedienung geschlossen wird. - Es wäre komfortabler, wenn man die Menüs durch Drücken derselben Taste, mit der man sie aufgerufen hatte, wieder schließen könnte (außer evtl., wo es eine Unterfunktion auf derselben Taste gibt). So funktioniert z. B. auch die Teletext-
Taste auf der TV- Fernbedienung. - Nach Stromausfall (bzw. Abstecken) vergisst der Receiver die Einstellung der OSD-
Transparenz, mit der man die Einblendungen durchsichtig machen kann; bei Aufruf des entsprechenden Menüs, noch ohne was zu bestätigen, ist die Einstellung wieder da. - Man kann sowohl die Gesamtsenderliste (bis zu 4000 Plätze) manuell sortieren als auch eine "Favoritenliste" (bis zu 500 Plätze) anlegen. Man kann jedoch nur ca. 20 Programme zugleich markieren, um sie in der Liste zu verschieben oder in eine andere Liste zu kopieren.
- Es gibt getrennte Listen für TV und Radio. Kanäle kann man über eine Nummer direkt aufrufen oder in der Liste einzeln oder seitenweise durchgehen. Man kann sich alle Kanäle auch in alphabetischer Reihenfolge auflisten lassen und direkt zu einem Buchstaben springen. Es gibt leider keine Möglichkeit, nach Sprache, Genre oder Heimatland des Senders zu sortieren. Die verschiedenen Regional-
Varianten desselben Senders können weder automatisch noch manuell auf sinnvolle Weise zusammengefasst werden (beim Durchzappen will man nicht fünfmal das gleiche Programm sehen). - Man kann nicht die Programme der fremden (vorprogrammierten) Satelliten gesammelt löschen. Ich musste hunderte Einträge einzeln markieren und löschen. Vermutlich sollte man nach dem Willen der Hersteller nur mit der Favoritenliste arbeiten. Ich habe jedoch gerne alle Kanäle in einer Liste.
- Man muss jedes Programm einzeln markieren – obwohl laut Anleitung "blockweise Operationen" möglich sein sollten.
- Die Sendersuche dauert einige Minuten und fügt neue Kanäle automatisch am Ende der Liste hinzu. Es wird nicht erkannt, ob der Kanal verschlüsselt ist (erst einige Sekunden nachdem der Kanal gewählt wurde) oder in welcher Sprache der Kanal sendet.
Softwarefehler
- Wenn man Programme in einer Liste von oben nach unten verschiebt, werden diese an falscher Position eingefügt (offenbar löscht die Software zuerst die Kanäle von ihrem alten Platz, worauf die nachfolgenden – jedoch nicht der Cursor – nach oben rücken).
- Sender können von der Gesamtliste nicht direkt an die letzte Position der Favoritenliste kopiert werden (der Cursor lässt sich nicht auf das freie Feld bewegen; eingefügt wird immer oberhalb des Cursors).
- Wenn man auf der Informations-
Seite ist und den Kanal wechselt, aktualisiert sich manchmal die angezeigte Frequenz nicht.
Als Software-
Support
- Die beiliegende Anleitung wirkt etwas dubios, weil weder der Hersteller noch eine Kontaktadresse angegeben ist und auch nicht erwähnt wird, dass es eine Internet-
Website gibt, wo man z. B. die Anleitung downloaden kann – was nützlich ist, wenn man etwas Bestimmtes sucht. - Ich vermisse technische Hintergrundinfos in der Anleitung. Was z. B. "Level" (des Signals) genau heißt, wird nicht erklärt (nur dass "mehr" besser ist) oder wie viel Dezibel Signalstärke üblicherweise zu erwarten sind (abhängig vom Schüsseldurchmesser). Zu den verschiedenen möglichen Scart-
Einstellungen schweigt die Anleitung ebenso. - Keine Angabe zu verwendetem Speicher (Art und Größe); insbesondere wie lange der Speicherinhalt ohne Strom erhalten bleibt, wäre sehr interessant.
Nicht getestet:
- Analoger Stereo-
Ausgang (Cinch) - Digitaler Audio-
Ausgang (optisch) - Digitaler Audio-
Ausgang (Cinch) - Timer
Mein Fazit
Das Gerät könnte besser sein, allerdings werden die von mir gefundenen Schwächen vielen Durchschnitts-
Insgesamt beurteilte ich den Receiver im Jahr 2005 daher als "gut" und empfahl ihn an alle, die keine besonderen Zusatzfunktionen suchen, weiter.