Mario Sedlak
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Hermes-Versand

Ich habe nur selten ein Paket zu verschicken und verfolge den Markt daher nicht. Weil aber auch ich mittlerweile gehört habe, dass es neben der Post auch einen privaten Paketdienst namens "Hermes" gibt, habe ich diesen Ende 2013 einmal ausprobiert. Um mich zu informieren, besuchte ich www.hermes.at und landete auf einer falschen Website. Die richtige (www.hermespaketshop.at) fand ich schnell mit einer Suchmaschine.

Konditionen

Es gibt/gab nur drei verschiedene Preise bei Hermes Österreich. Zu meinem Erstaunen hängt/hing der Preis nur von der Größe, aber nicht vom Gewicht (max. 31,5 kg) ab. Von der Post kannte ich sowas bisher nicht.

Mir genügte die kleinste Klasse (S), welche 4 € kostet. Um 20 Cent wäre es billiger geworden, wenn ich mir einen Paketschein selbst ausdrucke. Da mir aber der Ausdruck ebenfalls 20 Cent kostet, habe ich darauf verzichtet.

Interessanterweise sah ich später auf www.post.at, dass das Paket bei der Post genau gleich viel gekostet hätte, allerdings ohne Nachverfolgungsmöglichkeit.

Bei Hermes sind/waren Pakete bis 500 € automatisch versichert. Belege, aus denen der Wert des versendeten Inhalts hervorgeht, sind gut aufzuheben.

Witzige Bedingungen

Auf der Website schrieb Hermes in den FAQs unter der Frage "Was kann ich verschicken?":

Keine verderblichen Waren oder Güter, die vor Hitze oder Kälteeinwirkung besonders zu schützen sind, sowie keine Lebewesen oder sterbliche Überreste, Lebensmittel oder alle zum Verzehr geeigneten Güter

D. h. Weihnachtskekse kann man über Hermes nicht verschicken. Ob das alle Kunden wissen?

Besonders witzig fand ich, dass im Hermes-Paketshop eine eigene Verpackung für Weinflaschen angeboten wird/wurde, obwohl Wein doch auch "zum Verzehr geeignet" ist. Vielleicht ist die "Verpackung für den Weinversand" nur zum Rücksenden von Leergut gedacht? Auch Putzmittel dürfte man in Flaschen einfüllen und verschicken, solange sie auslaufsicher verpackt sind.

Ich fragte per E-Mail, wie dieser Widerspruch zu erklären ist. Die Antwort kam bereits einen Tag später: "Der Versand von Wein ist dennoch möglich, da dieser nicht zu verderblichen Lebensmitteln zählt", hieß es. Aha ... Na, ich habe nichts anderes erwartet. Der Supportmitarbeiter kann ja niemals einen Fehler in den publizierten Versandbedingungen finden, denn diese wurden von vielen Juristen und Rechtsanwälten genau geprüft und gewissenhaft ausgearbeitet. Da muss sich wohl der Kunde verlesen haben ...

Gut zu wissen ist weiters, dass Hermes in seinen "Regelungen zur Verpackung und Kennzeichnung" vorschreibt, dass Absender und Empfänger nicht nur am Paket, sondern "zur Sicherheit" nochmals innen drinnen angegeben werden müssen.

Versand

Ich fand einen Paketshop gleich in meiner Nähe in einem winzigen Wirtshaus, das ich bisher noch gar nicht als solches wahrgenommen hatte. Von außen konnte ich auch keinen Hinweis entdecken, dass hier eine Paket-Annahmestelle von Hermes ist, aber ich traute mich dennoch hinein und stand dann gleich vor riesigen Hermes-Werbemitteln. Hier war ich also richtig. Ein Mitarbeiter kam aus einem Nebenraum, wo eine gemütliche Runde zusammensaß, und übernahm mein Paket. Er schaute das Paket an und fragte, wohin es gehen soll. "An die Adresse, die da drauf steht", antwortete ich. Vielleicht hatte er seine Brille grad nicht dabei? Na gut, er verschwand und schon nach 5 Minuten kam er zurück. Ich zahlte die 4 €, bekam eine Rechnung in Form eines Aufklebers (!) und damit war alles erledigt.

Auf der Rechnung befindet sich eine Nummer mit dem Hinweis: "Informationen zu Ihrer Sendung erhalten Sie auf www.myhermes.at". Das probierte ich von mehreren Rechnern und Browsern aus, aber es kam immer die Meldung:

Zu Ihrer Eingabe konnten keine Daten gefunden werden.
Bitte beachten Sie, es werden nur Sendungen angezeigt, die wir in den letzten 90 Tagen für Sie bearbeitet haben.

Auch nach 1 Woche änderte sich das nicht. Daher fragte ich nochmals per E-Mail. Die Antwort kam bereits nach 5 Stunden: Die am 10.12.2013 17:30 aufgegebene Sendung ist am 12.12.2013 zugestellt worden. Das bestätigte mir dann auch der Empfänger.

Bemerkenswert ist noch, dass der Hermes-Support mich auf www.post.at verwies, um den Sendungsverlauf zu sehen. In der Tat erhielt ich dort mit meiner Sendungsnummer eine Information. Wieso steht dann aber auf der Rechnung, dass ich auf www.myhermes.at nachschauen soll?

Der Wikipedia entnahm ich, dass Hermes in Österreich alle Sendungen über Post oder DHL (inzwischen DPD) zustellt. Eigene Zustell-Mitarbeiter dürfte Hermes hierzulande nicht (gehabt) haben.

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Website und Fazit (Seite 2 von 2)

Seite erstellt am 12.4.2019 – letzte Änderung am 12.4.2019