Spionierende Haushaltsgeräte
Wenn von Spionage im Haushalt die Rede ist, dann denkst du vielleicht erstmal an versteckte Mikrofone oder gehackte Web-
Beispiele
- moderne Fernseher mit Internet-
Anschluss: - Die Computerzeitschrift C't deckte 2014 auf, dass Geräte von LG, Panasonic, Philips, Samsung und Toshiba die Fernsehsender heimlich darüber informierten, welches Programm der Benutzer eingeschaltet hat. Auch Google erfuhr das, weil die Sender zur Auswertung des Seherverhaltens Google Analytics verwendeten.
- LG hat sogar die Inhaltsverzeichnisse von angesteckten Festplatten des Benutzers nachhause gefunkt!
- Samsung-
Fernseher identifizierten Zuschauer per eingebauter Kamera (um individuelle Programmvorschläge zu machen) und laut eigener Datenschutzerklärung "sammelt, nutzt und teilt" Samsung die Informationen.
- Fast jedes Handy hat eine eingebaute Abhörfunktion, die von der Polizei (und Hackern) aktiviert werden kann, selbst wenn das Gerät ausgeschaltet ist! Nur bei entferntem Akku geht das nicht.[1]
- Chinesische Billighandys spionieren ihre Nutzer ab Werk aus.
- Auf Millionen Handys befindet/befand sich eine nicht ausschaltbare, versteckte Überwachungssoftware.
- Eine Barbie-
Puppe mit Mikrofon, die Fragen beantworten kann, überträgt dazu jedes gesprochene Wort auf die Computer des Herstellers. - viele weitere Beispiele auf der (inzwischen eingestellten) Website Telefoniert-
nach- hause.de
Gegenmaßnahmen
Geräte, die nur über das heimische WLAN ins Internet gehen, kann man evtl. mit einer Firewall im Zaum halten. Der durchschnittliche Konsument ist dazu aber nicht in der Lage. Evtl. hilft die Kinderschutz-
Das einzige Allheilmittel wäre der komplette Verzicht auf Geräte, die spionieren können. Wenn das nicht praktikabel ist, sollten Geräte mit Mikrofon zumindest nach Gebrauch vom Stromnetz getrennt werden. Kameralinsen würde ich immer abdecken, wenn ich sie gerade nicht brauche und ein Abstecken nicht möglich ist.
Forderungen
Geräte sollten auch ohne Internet-
Mein Fazit
Unternehmen nutzen den Spielraum, den ihnen der ahnungslose Konsument gibt. Sie wissen: Nur wenige Fachleute können ihre Machenschaften enttarnen. Was bekannt wird, ist wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs. Mit ausgeklügelten Verschleierungstechniken (wie sie z. B. bei Skype beobachtet wurden) stoßen auch Profis an Grenzen, und bis die mit ihrer Analyse fertig sind, gibt es schon ein Nachfolgemodell am Markt ...
Ich finde, wir sollten uns nichts vormachen: Datenschutz bleibt ein unerreichbarer Traum. Wenn es technisch die Möglichkeit zur Spionage gibt, dann wird diese – zumindest in manchen Fällen – auch genutzt. Davon bin ich überzeugt.
Beim Datensammeln stört mich vor allem Heimlichtuerei. Ich habe keine großen Bedenken, meine Daten im Gegenzug für attraktive Vorteile herzugeben. Wenn jemand aber glaubt, er kann ohne Bezahlen meine Daten bekommen, dann weckt er meinen Ehrgeiz, ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen.
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Siehe auch
- Spionierende Software – Auch auf deinem Handy?
- Internet der Dinge – Werden in Zukunft alle Haushaltsgegenstände spionieren (können)?
Quellen
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