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Wenn möglich, bitte wenden!
Ohne Verkehrsreduktion auf ein nachhaltiges Ausmaß wird die Verkehrswende nicht gehen.
Wir sollten möglichst bald nur noch erneuerbare Energie verwenden. Gerade im Verkehr ist das schwierig, weil es an nachhaltigen Alternativen mangelt. Aber auch Umweltschützer haben Fernweh und fragen sich: Wie kann ich Kompromisse zwischen meinen Sehnsüchten und meinem Gewissen schließen? Nachhaltiges Reisen ist der Wunsch, aber inwieweit geht das überhaupt? Schauen wir uns die Ökobilanzen der verschiedenen Verkehrsmittel an!
Fliegen: besser nie
Verkehrsflugzeuge verbrauchen heutzutage im Durchschnitt nur rund 3,5 Liter Kerosin pro 100 Passagierkilometer. Dass sie trotzdem das umweltschädlichste Verkehrsmittel sind, liegt an ihrer Klimawirkung, die ca. 2–
Propellerflugzeuge sind aus physikalischen Gründen[1] ca. 30% effizienter[2] als Düsenflugzeuge und fliegen außerdem in geringerer Höhe, wo noch keine Kondensstreifen entstehen und Ozon kein so großes Problem ist. Sie können allerdings nicht so schnell fliegen. Deswegen werden sie – wenn überhaupt – nur auf Kurzstrecken eingesetzt.
Öko-
Schiff: Filter nötig
Schiffe sind beim Gütertransport sehr klimafreundlich. Kreuzfahrtschiffe sind jedoch schwimmende Hotels und Freizeitparks, die ihren riesigen Energiebedarf ganz aus der Verbrennung von (meist dreckigstem) Mineralöl decken. Die Abgase werden oft nicht einmal gefiltert, weswegen die Luftverschmutzung massiv ist.
Manche Frachtschiffe nehmen auch Passagiere mit, aber zahlende Passagiere haben genauso Anteil an den Emissionen. Nur als Mitarbeiter oder im Segelboot kann man annähernd klimaneutral einen Ozean überqueren.
Zug: gar nicht so effizient
Züge, die mit Diesel betrieben werden, verbrauchen um die 2 Liter pro 100 Passagierkilometer. Das ist vom Energieverbrauch her nicht viel weniger als ein Flugzeug. Wenn Züge mit Kohlestrom fahren, ergibt das ungefähr den gleichen CO2-
Auch wenn in Österreich das letzte Kohlekraftwerk im April abgeschaltet wurde, sind wir nach wie vor in das europäische Stromnetz eingebunden, wo bis dato 20% des Stroms aus Kohle erzeugt werden.[4] Von einem Ökostrom-
Hochgeschwindigkeitszüge mit 300 km/h oder mehr können eine ernstzunehmende Alternative zu einem Flug sein. Allerdings steigt auch bei Zügen der Energieverbrauch drastisch mit der Geschwindigkeit.
Bus: besser als sein Ruf
Ein voll besetzter Reisebus braucht nur 0,4 Liter Diesel pro 100 Passagierkilometer. Der Komfort ist aber geringer. Wenn Bahnstrecken auf Busse umgestellt werden, wechselt in der Regel der Großteil der Fahrgäste auf das Auto.[5]
Auto: gut mit Mitfahrern
Für den Transport einer einzigen Person ist ein Auto ineffizient, aber schon ab 2–
Auch im Autoverkehr bringt die Elektrifizierung dem Klima (noch) nichts, denn es wird ungefähr gleich viel CO2 eingespart, wenn der Ökostrom Kohlestrom ersetzt wie wenn er Benzin oder Diesel ersetzt.
Motorrad: gefährlich
Motorräder sind hinsichtlich CO2 besser als Autos, aber bei den Luftschadstoffen deutlich schlechter. Letzteres Problem fällt bei elektrischem Antrieb weg, doch in jedem Fall sind Motorräder das Verkehrsmittel mit der höchsten Unfallgefahr.
Fahrrad: Strom besser als Muskeln
Interessanterweise produzieren Elektroräder pro Kilometer nicht mehr, sondern weniger CO2 als rein mit Muskelkraft betriebene Räder, denn die Muskeln brauchen Nahrung, und bei dessen Produktion entstehen Treibhausgase. (Das ausgeatmete CO2 ist hingegen egal, da es vorher von den Pflanzen gebunden wurde.)
Eine Fahrt in den Urlaub mit dem Elektrorad wäre ökologisch unschlagbar, aber nur wenige Reisende haben so viel Zeit, Fitness und Abenteuerlust. Als Ersatz für’s Auto oder Fitness-
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Urlaubs- |
Quellen
[1] | Mit einem Propeller wird viel Luft wenig beschleunigt; mit einer Düse wenig Luft stark. Für die Schuberzeugung ist das gleichwertig; der Energieaufwand ist im letzteren Fall aber deutlich höher, weil die Geschwindigkeit im Quadrat eingeht (E = mv2/2). | ||||
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[3] | Es kann statt dem Koffer Fracht eingeladen werden, die sonst einen Treibhausgas-[4]
| ENTSO- | [5]
| VCÖ: Öffentlicher Verkehr mit Zukunft, 2005, S. 23
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