Verbrauchsangaben von Elektroautofans
Elektroautofans nennen viel geringere Werte für den Verbrauch von Elektroautos als namhafte Organisationen bei Verbrauchstests unter kontrollierten Bedingungen messen.
Beispiele
Kaum ein heute käufliches Elektroauto verbraucht im Schnitt mehr als 14–18 kWh/100 km. Im Stadtverkehr liegt der Verbrauch meist bei ca. 10– 15 kWh/100 km.
- Mitsubishi I-Miev: 10 kWh/100 km
- BMW i3: ca. 16 kWh/100 km
- Tesla Roadster: ca. 19 kWh/100 km
- VW Golf 3 (City-
Stromer): 10 kWh/100 km
Fehlerquellen
- Völlig falsch ist es, den Verbrauch anhand der vom Elektroauto angezeigten Restreichweite zu ermitteln. Diese Reichweite ist eine grobe Schätzung, die durch Streckenbeschaffenheit und den Fahrstil beeinflusst wird. Wenn zuvor über Berge gefahren wurde oder ein sportlicher Fahrer mit dem Auto unterwegs war, startet der sparsame Fahrer mit einer zu geringen Reichweitenprognose. Während das Auto die Prognose allmählich an die neue Situation anpasst, ergeben sich aus den scheinbar verfahrenen Kilometern viel zu niedrige Verbrauchswerte.
- Sehr oft nennen Fans den Stromverbrauch laut Bordcomputer. Hier sind dann noch 10–
30% Ladeverlust zu addieren. – Z. B. zeigte der Bordcomputer des BMW i3 einen Verbrauch von 12,8 kWh/100 km an, während tatsächlich an der Steckdose 15,5 kWh flossen. - Elektroautofans fahren meist äußerst effizient. Das ist lobenswert, aber die Werte gelten dann nicht für durchschnittliche Autofahrer.
- Elektroautofans fahren typischerweise höchstens 70–
100 km/h. (Auf längeren Strecken bringt es auch gar nichts, mit einem Elektroauto schneller zu fahren, weil der Zeitgewinn durch die höhere Geschwindigkeit kleiner als der Zeitverlust durch häufigeres bzw. längeres Laden ist.) - Generell fahren sie langsam und vorausschauend.
- Sie fahren ihr Elektroauto meist im Sparmodus, wo die Leistung spürbar herabgesetzt ist. (Benziner an der Kreuzung abhängen ist dann kaum noch drin.)
- Im Winter fahren sie oft ohne Heizung oder heizen nur wenig oder heizen das Auto an der Steckdose vor und zählen diesen Verbrauch dann nicht mit.
- Elektroautofans fahren typischerweise höchstens 70–
- Elektroautos haben auch Standby-
Verbrauch . Der ist zwar relativ gering, kann aber bei Langzeittests einen entscheidenden Unterschied machen.
Kritik an höheren Messwerten
Elektromobilisten wissen natürlich, wie weit sie mit ihren umweltfreundlichen und leisen Fahrzeugen bei welcher Fahrweise kommen können. Die Fachpresse verbreitet hingegen gelegentlich abenteuerlich anmutende Zahlen aus intransparenten Versuchen und Hochrechnungen, die unter praxiserprobten Fahrerinnen und Fahrern normalerweise nur allgemeines Kopfschütteln hervorrufen.
Ein "Härtetest" der Zeitschrift Auto, Motor und Sport sorgte für heftige Kritik und Angriffe durch Elektroautofans. Sie machten daraufhin selbst einen "Praxistest" auf der Straße, wo sie auf viel kleinere Verbräuche bzw. größere Reichweiten kamen. Das ist dadurch erklärbar, dass sie durchgängig am Stück gefahren sind, während die Zeitschrift angenommen hat, dass Etappen von 31 km zurückgelegt werden, nach denen das Auto dann jeweils neu von 30 auf 20°C heruntergekühlt werden muss (eben ein "Härtetest" und kein "Praxistest").