Mario Sedlak
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Geplantes Kaputtgehen von (Geräten mit) Akkus

Akkus haben auch bei optimaler Behandlung eine begrenzte Lebensdauer. Deswegen ist es grundsätzlich keine gute Idee, Akkus in Geräte fix einzubauen. Genau das hat aber Apple bei seinem tragbaren Musikabspielgerät namens IPod gemacht. In manchen Fällen war das Teil schon nach 18 Monaten reif für den Sondermüll, weil sein Stromspeicher in der Leistung nachließ. Enttäuschte Kunden reichten 2003 Sammelklagen gegen Apple ein und bekamen eine Entschädigung. Der Fall erregte viel Aufsehen und wird heute oft als Beispiel für geplantes Kaputtgehen genannt – meines Erachtens zu Recht, denn die Lebensdauer eines ganzen Geräts wird hier durch einen Verschleißteil begrenzt, ohne die ahnungslosen Kunden darüber ausreichend zu informieren.

Leider gibt es zahlreiche Geräte mit nicht tauschbarem Akku. Die Stiftung Warentest vergleicht diese mit einem Einweg-Feuerzeug. Ein Austausch des eingebauten Akkus geht entweder gar nicht, weil das Gerät nur verklebt ist, oder kostet (fast) so viel wie ein neues Gerät. Somit handelt es sich um Wegwerf-Geräte – zum Schaden der Konsumenten und der Umwelt.

Manipulationen an Akkus

Es wird vermutet, dass in manchen aufladbaren Geräten Chips die Ladezyklen zählen und nach einer gewissen Anzahl den Akku "für tot erklären". Bewiesen konnte das aber nicht werden.

Außerdem soll es Videokameras geben, die sich auf heimtückische Weise gegen preiswerte Nicht-Original-Akkus wehren:

Ein winziger Sicherheitschip überprüft (per verschlüsselter Kommunikation) den Akku, und falls jener nicht den richtigen Stallgeruch hat, verbrät er einfach seine Energie um ein Mehrfaches schneller. Gewünschter Effekt: Der arglose Kunde schimpft auf den vermeintlichen Billig-Akku aus China – anstatt auf die Unverschämtheit eines Camcorder-Herstellers wie Sanyo (siehe murks-nein-danke.de/blog), der nur seine eigenen Akkus verkaufen will.

Auch hier dürfte ein Beweis fehlen. Ich sehe nur einen ungeprüften Erfahrungsbericht und einen darauf aufbauenden Medienbericht.

Sparsame Herstellung

Einen komplett anderen Fall berichtet jemand aus der Autobatterie-Herstellung: Teure Materialien wurden so stark reduziert, dass die Batterie nur noch 3–4 anstatt 15 Jahre hält. Das sei gerade lang genug, dass die Käufer weiterhin der Marke treu bleiben und der Hersteller somit mehr verkaufen kann.

Offen bleibt, ob die minderwertigen Akkus zum gleichen Preis wie die zuvor langlebigeren verkauft werden (können). Nur in dem Fall würde ich von geplantem Kaputtgehen sprechen. Ansonsten handelt es sich schlicht um minderwertigere Qualität zu einem billigeren Preis.

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Beispiele für geplantes Kaputtgehen: Geplantes Kaputtgehen von Glühbirnen
Konsum: Reisen
Konsum: Bio-Produkte

Seite erstellt am 22.1.2014 – letzte Änderung am 5.5.2015