Mario Sedlak
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Der Drucker (HP Business Inkjet 1100) druckt nicht mehr ...

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... weil bei den Tintenpatronen das Datum abgelaufen ist. Aber Testseiten kann er noch anstandslos drucken. Und nach einem Trick auch alle anderen Seiten!

Geplantes Kaputtgehen

Seit dem Jahr 2012 häufen sich Meldungen, Produkte würden absichtlich schlechter hergestellt, damit sie früher neu gekauft werden und der Hersteller mehr Gewinn macht. Das Schlagwort lautet: "geplante Obsoleszenz".

Wie so oft hat ein gut gemachter Film den Hype ausgelöst. Viele Medien verbreiten seitdem den angeblichen Skandal. Blogger und Teilnehmer in Diskussionsforen sehen sich bestätigt: Wir werden durch die Industrie abgezockt.

Beispiele

Bei anderen Beispielen für geplantes Kaputtgehen ist fragwürdig, ob die Produkte wirklich absichtlich so konstruiert sind, dass sie zum Schaden des Kunden früher als nötig den Dienst versagen. Im Fall der Glühbirne konnten geheime Firmenabsprachen tatsächlich nachgewiesen werden, weshalb dieses "Paradebeispiel" in kaum einem Bericht über geplantes Kaputtgehen fehlt – ohne allerdings zu erwähnen, dass die Glühbirnen durch die Verkürzung der Lebensdauer effizienter wurden und den Konsumenten damit trotz häufigerem Lampenkauf Geld sparen. Die Lampen sind also kein Beleg dafür, dass wir übers Ohr gehaut werden.

Trotz der Schwemme an Berichten sind eindeutige Fälle von Produkten mit künstlich reduzierter Lebensdauer rar. Oft werden nur diverse Mutmaßungen geäußert und das Thema mit generell sinkender Qualität, Wegwerfgesellschaft (angeheizt durch Mode-Trends), überteuertem Service, einzelnen schlechten Erfahrungen usw. vermischt. Aussagekräftige Statistiken sind praktisch nicht vorhanden.

Verschwörungstheorie

Konsumenten, die schlechte Erfahrungen mit Produkten gemacht haben, können sich im Internet äußern und bei Konsumentenschutzorganisationen beschweren. Die Stiftung Warentest macht auch Langzeittests. Medien berichten, wenn Netzteile aufgrund zu schwacher Bauteile (Kondensatoren) durchbrennen. Bei massenhaften Ausfällen (wie bei der "Kondensatorpest" von 1999–2007) finden umfangreiche Untersuchungen statt. Hersteller, die ihre Produkte künstlich verschlechtern, laufen also Gefahr, enttarnt zu werden und (zukünftige) Kunden zu verlieren.

Die Idee, dass Hersteller ihre Produkte geplant kaputtgehen lassen, um ihr Geschäft anzukurbeln, funktioniert in einer Marktwirtschaft höchstens dann, wenn alle dabei mitmachen. Deswegen ist die Behauptung eine Verschwörungstheorie. Es gibt zwar offenkundige Fälle von Nepp und Ärger, aber keine Beweise dafür, dass sich Hersteller zum Nachteil der Kunden absprechen und ihre Produkte bewusst schlechter machen, als es bei gleichem Geld möglich wäre.

Mein Fazit

Der Konsument ist gefordert, sich vor dem Kauf zu informieren und minderwertige Produkte zu boykottieren, auch wenn ihr Kaufpreis verlockend günstig erscheint. Gegen die Wegwerfgesellschaft darf zu Recht protestiert werden; Opfer einer großen Verschwörung sind wir wohl nicht.

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Beweise für ein geplantes Kaputtgehen
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Stefan Schridde

Weblinks

Seite erstellt am 9.12.2012 – letzte Änderung am 28.12.2020