Geplantes Kaputtgehen von Druckern und Druckerfarbe
Drucker sind das klarste Beispiel für geplantes Kaputtgehen. Bei vielen Modellen unterschiedlicher Marken wird eindeutig die mögliche Nutzungszeit reduziert. Man kann dann nicht mehr drucken, obwohl es technisch noch möglich wäre.
Beispiele
- In Tonerkartuschen (Behälter mit Farbpulver für Laserdrucker) befinden sich Zählwerke oder Chips, die die gedruckten Seiten zählen. Wenn eine gewisse Seitenzahl erreicht wurde, verweigern manche Drucker weitere Ausdrucke.
- Tintenstrahldrucker stoppen mit einer (manchmal kryptischen oder sogar falschen) Fehlermeldung, wenn sie eine gewisse Anzahl oft ihren Druckkopf gereinigt haben. Bei dieser Reinigung tropft nämlich immer etwas Tinte auf einen im Gerät eingebauten Schwamm, und bevor dieser voll wird, stellt das Gerät "vorsorglich" den Dienst ein.
- Auch manche Laserdrucker haben Zähler für diverse Bauteile. Nach einer gewissen Seitenzahl verlangen sie steif und fest einen Austausch.
Bei diesen Beispielen handelt es sich meines Erachtens um Fälle von geplantem Kaputtgehen (oder genauer: geplante Beschränkung der Nutzbarkeit), weil der Benutzer des Druckers
- vom Hersteller nicht über die künstlich beschränkte Lebensdauer informiert wird, sodass er diesen Umstand bei seiner Kaufentscheidung berücksichtigen kann, und
- keine Möglichkeit bekommt, die Warnung auf eigene Verantwortung zu übergehen.
Wenn von den Druckern lediglich ein Hinweis angezeigt wird, den man ignorieren kann, dann ist das vielleicht lästig, aber noch kein Betrug.
Selbsthilfe
- Mechanische Zählwerke von Tonerkartuschen kann man zurücksetzen, oft sogar zwei oder drei Mal, bis wirklich keine Farbe mehr drin ist.
- Evtl. hat die Kartusche einen Hebel, den man zurückstellen muss.
- Wenn ein Chip die Ausdrucke zählt, braucht man Spezialsoftware und Spezialkabel bzw. entsprechende Fähigkeiten und Kenntnisse zum Herumtüfteln.
- Manchmal reichen auch geheime Tastenkombinationen, um den internen Zähler wieder auf 0 zu stellen. (Für Canon- und Epson-
Drucker gab es eine eigene, umfangreiche Website auf englisch.) - Der Schwamm, der in Tintenstrahldruckern verspritzte Tinte aus Reinigungsvorgängen aufsaugt, lässt sich evtl. für wenig Geld bestellen und selbst wechseln. Für viele Modelle sind Anleitungen verfügbar. (Bei manchen ist der Schwamm allerdings fix eingebaut und nicht ohne Zerstörung von Bauteilen austauschbar.)
- Wenn bei Tintenpatronen das Datum abgelaufen ist, genügt es u. U., am Computer vorübergehend das Datum zurückzustellen. Diesen Fall kenne ich aus eigener Erfahrung. Siehe Foto