Chemtrails
Gewöhnliche Kondensstreifen, die von Flugzeugen in großer Höhe erzeugt werden, bestehen fast ausschließlich aus gefrorenem Wasser, das sich bei der Verbrennung des Treibstoffs gebildet hat und mit den Triebwerksabgasen ausgestoßen wurde. Im Gegensatz dazu sollen Chemtrails gewisse andere, gezielt ausgebrachte Stoffe enthalten. Es soll sich also um chemisch veränderte Kondensstreifen handeln.
Fehlende Beweise
- Wenn sich Kondensstreifen lange nicht auflösen, ist das für Gläubige ein überzeugendes Indiz dafür, dass Chemikalien zugesetzt wurden. Diese und andere Beobachtungen sind jedoch rein natürlich zu erklären oder unglaubwürdig.
- Es gibt keine Untersuchungen von Kondensstreifen, die irgendwelche ungewöhnlichen Chemikalien fanden. Messungen vom Boden aus erbrachten keine überzeugenden Ergebnisse.
- Unter den vielen Fotos und Videos von Chemtrails gibt es kein einziges, das echt ist und eine geheime Sprühaktion oder geheime Sprühvorrichtungen an Flugzeugen zeigt.
- Wenn Chemikalien dem Flugzeugtreibstoff beigemischt wären, dann würden diese auch schon am Boden von den Flugzeugen ausgestoßen. Es gibt aber keinen Nachweis hierfür.
- Obwohl Chemtrails sehr häufig vorkommen sollen und die vorbeifliegenden Flugzeuge im Internet leicht identifizierbar sind, hat noch niemand diese Daten systematisch über einen längeren Zeitraum gesammelt.
- Trotz der vielen Mitwisser, die es geben müsste, sind die paar Kronzeugen, auf die sich Chemtrail-
Gläubige berufen, wenig überzeugend.
Zweck
Am häufigsten wird hinter Chemtrails eine Geoengineering-
Andere behauptete Zwecke von Chemtrails sind völlig absurd:
- Ausbringung von elektrisch leitendem Material zur militärischen Wettermanipulation mittels Funkwellen (HAARP)
- Zwangsimpfung
- Bevölkerungsreduktion
- Gedankenkontrolle, Ausschalten des freien Willens durch Metallstaub, der bis ins Gehirn eindringt
Widersprüche
Es gibt keinen logischen Grund, wieso Kondensstreifen möglichst langlebig gemacht werden sollten:
- In einer Höhe, wo Kondensstreifen möglich sind, wirken dünne Wolken i. A. wärmend auf die Erde.
- Wenn Chemtrails zur Vergiftung der Menschheit gedacht sind, wäre es erst recht dumm, das auf eine so sichtbare Weise zu machen.
Wenn wirklich Partikel versprüht werden, dann würden die Kondensstreifen dadurch eher weniger sichtbar, weil sich dieselbe Wassermenge auf mehr Partikel verteilt, wodurch die Eiskristalle u. U. so klein bleiben, dass man sie nicht sieht. Das wurde bereits als Methode zum Verhindern von Kondensstreifen vorgeschlagen.
Die Anhänger der Chemtrail-
Geheimhaltung
Stellungnahmen von Regierungen, Behörden, Luftfahrtorganisationen und Wetterdiensten lauten übereinstimmend, dass es keine Chemtrails gibt. Die Anhänger der Chemtrail-
Das Geheimprojekt hat angeblich Mitte der 1990er Jahre begonnen. Im deutschen Sprachraum wurde das erst 2004 durch einen Artikel in der Esoterik-
Unwissenschaftliche Arbeitsweise
Berichte über Chemtrails enthalten oft pseudowissenschaftliche Ausführungen über physikalisch unmögliche Sachverhalte. Ein Beispiel hierfür ist das in der Chemtrail-
Die Anhänger des Chemtrail-
Mein Fazit
Chemtrails sind eine besonders absurde Verschwörungstheorie ohne jeglichen wahren Kern.
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Weblinks
Aufklärerisch
- Jörg Lorenz: Chemtrail-
Fragen.de - Martin Wagner: "Chemtrails" – Argumente, dass es sie nicht gibt – Hat tausende Flugzeuge in der Luft mit einem Teleskop fotografiert, darunter auch einige wenige bemerkenswerte Fotos.
- Holm Gero Hümmler: Chemtrails – zwischen Meteorologie und Verschwörungstheorie (PDF, 2 MB), 2006 – Gute Zusammenfassung
- Mick West: Contrail Science. The Science and Pseudoscience of Chemtrails (englisch)
- Mario Sedlak: Chemtrails – Seriöse Argumente gegen eine unseriöse Theorie, Skeptiker, 2/2016, S. 56–
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Anhänger der Chemtrail-Theorie
- Chemtrail-
Websites – Mit Kritik und Hintergründen - Chemtrail-
Protestbrief an das deutsche Umweltbundesamt (DOC) – Enthält offenbar die seriösesten (aber dennoch nicht überzeugenden) Argumente, die die Anhänger haben.
Quellen
[1] | Kiel Earth Institute: Gezielte Eingriffe in das Klima? Eine Bestandsaufnahme der Debatte zu Climate Engineering (PDF, 5 MB), Studie im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung, 2011, S. 46f. (im PDF S. 60f.) |