
Flugzeuge produzieren Kondensstreifen, aber keine massive Luftverschmutzung.
Stellungnahmen zu Chemtrails
Von offizieller Seite hört man überall das Gleiche: Es gibt nicht die geringsten Anhaltspunkte dafür, dass Flugzeuge geheime Chemikalien in der Atmosphäre verteilen.
USA
Der Chemtrail-
Deutschland
Im deutschen Sprachraum wurde die Verschwörungstheorie erst 2004 populär. Aufgrund vieler Anfragen stellte das deutsche Umweltbundesamt unter Berufung auf das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), den Deutschen Wetterdienst, die Deutsche Flugsicherung und das deutsche Verteidigungsministerium klar:
Für ... die Bildung so genannter Chemtrails gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege.[1]
Untersuchungen, wo "drastisch erhöhte Aluminium- und Bariumwerte" in Schnee oder Regenwasser gefunden wurden, sind dem Umweltbundesamt nicht bekannt und sollten kritisch auf mögliche Fehlerquellen geprüft werden, informierte die Behörde in der Antwort auf eine Bürgeranfrage.
Weitere Stellungnahmen:
- Greenpeace ist eine der wenigen Umweltschutzorganisationen, die sich zu Chemtrails äußern. Nach ihren Erkenntnissen gibt es keine Hinweise auf das Vorhandensein von Chemtrails. Das Greenpeace-
Magazin bezeichnet den "Kondensstreifen-Kult" klar als Verschwörungstheorie. - Der deutsche Bundesnachrichtendienst schließt aus, dass im deutschen Luftraum Substanzen freigesetzt werden, ohne dass die deutschen Behörden davon wissen.
- Das deutsche Umweltministerium verweist auf die Stellungnahme des deutschen Umweltbundesamts.
- Die deutsche Bundesregierung bestreitet, mit Chemtrails zu experimentieren oder darüber irgendetwas zu wissen.[2]
- Politiker beantworten laufend Anfragen von Bürgern zu Chemtrails.
Österreich
Die FPÖ hat bereits mehrere parlamentarische Anfragen betreffend Chemtrails eingebracht:
- am 22.3.2007 an den Umweltminister, wobei das irrige Welsbach-
Patent erwähnt wird ("ein US-Patent zur Wettermanipulation") und man sich offenbar von einem Chemtrail- Flyer inspirieren ließ (dessen erste drei Absätze sich ähnlich im Anfragetext finden) - am 19.4.2012 erneut an den Umweltminister, wobei diesmal die Websites der Verschwörungstheoretiker sogar direkt verlinkt wurden
- am 6.9.2013 an den Verteidigungsminister mit ausdrücklichem Verweis auf das Welsbach-
Patent und Geoengineering
Antworten:
- Das Lebensministerium hat bereits 2004 "ausführliche Recherchen" über Chemtrails angestellt, aber "keine wie auch immer gearteten Hinweise auf die tatsächliche Durchführung solcher Versuche oder entsprechende Pläne" gefunden.
- Auch Austro Control, OMV und Austrian Airlines wissen von keiner praktizierten Wettermanipulation durch Chemtrails.
- Der Verteidigungsminister informierte:
Der militärische Wetterdienst wertet zu Zwecken der Militärluftfahrt routinemäßig atmosphärische Bedingungen meteorologisch aus und erfasst an den Standorten Allentsteig, Aigen im Ennstal, Langenlebarn, St. Johann im Pongau, Wr. Neustadt und Zeltweg unter anderem auch regelmäßig das Wolkenbild. Bislang wurden keine atmosphärischen Phänomene beobachtet, die nicht durch bekannte, natürliche Entstehungen erklärt werden könnten.
Auch die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik hat keine Wetterbeeinflussung festgestellt. Sie stellt klar:
Die Vorstellung bzw. vielfach im Internet kursierende Meldungen, wonach ein chemisches Gemisch den Kondensstreifen beigefügt wird (sogenannte "Chemtrails"), entbehrt ... jeder Grundlage.
Für Greenpeace Österreich sind Kondensstreifen "in keiner Weise ein Indiz für Chemtrails."
Schweiz
Das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt erklärt, warum Kondensstreifen keine Chemtrails sind. Diese Stellungnahme ist eines der wenigen Dokumente, wo man erfährt, dass es auch vom Triebwerkstyp abhängt, ob Kondensstreifen entstehen: Moderne Triebwerke haben einen höheren Wirkungsgrad und daher kühlere Abgase, die eher zur Kondensation neigen. Die Quelle dieser Information ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).[3]
Chemtrails entbehren "jeglicher wissenschaftlichen Grundlage", befinden parlamentarische Gremien in der Schweiz.
EU
Die EU-
In Europa laufen keine Programme zur Klimabeeinflussung.[4]
Weiter
Siehe auch
- Chemtrails – nein, danke! – Ein Artikel, den ich für den "Nachhaltigkeitsverein" SOL geschrieben habe und der als Stellungnahme desselben betrachtet werden könnte
Quellen
[1] | Deutsches Umweltbundesamt: Chemtrails – Gefährliche Experimente mit der Atmosphäre oder bloße Fiktion? (PDF), 2011, S. 1 | ||||
[2] | Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Eva Bulling-[3]
| Ulrich Schumann (DLR): Influence of propulsion efficiency on contrail formation (PDF), Aerospace Science and Technology, 2000, S. 391– | [4]
| Originaltext: "programmes for climate modification do not exist, at a European level."
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