Diesen Artikel veröffentlichte ich am 31.7.2015 im Blog von Werner Lampert. 2017 wurde dieses Firmenblog erneuert und dabei dieser Beitrag gelöscht.
Regional ist 3. Wahl
Alles, was „regional“ erzeugt wurde, verkauft sich besser. Der Trend zu Produkten „aus der Heimat“ wird immer stärker. Die Österreicher schauen besonders genau auf die Herkunft. Das ist gut für unsere Wirtschaft, aber ist es auch gut für die Umwelt?
Tiere brauchen ein Vielfaches ihres Gewichts an Futter. Wenn dieses Futter von weit her importiert wird – Österreich kauft z. B. jährlich 650 000 Tonnen Soja aus dem Ausland –, dann wäre es hinsichtlich Transportaufwand besser, stattdessen die Tierprodukte zu importieren. Wenn Tiere, die mit Kraftfutter aus Übersee gemästet wurden, als „Regionalprodukte“ bezeichnet werden, dann handelt es sich eigentlich um Etikettenschwindel.
Was bei der Begeisterung für regionale Produkte oft übersehen wird: Der Transportaufwand macht in der Ökobilanz im Allgemeinen nicht so viel aus. Den gewaltigen Energieaufwand zur Herstellung von Kunstdünger, wie er in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt wird, sieht man nicht. Deswegen ist Bio-
Noch drastischer schaut es aus, wenn die regionale Ware aus beheizten Glashäusern kommt. Beim leichten Schnittlauch braucht sogar der Transport mit dem Flugzeug aus Israel weniger Energie als der regionale Anbau mit Hilfe einer Heizung.
„Regional“ ist für den umweltbewussten Konsumenten also nicht erste Wahl, sondern kommt erst an dritter Stelle nach bio und saisonal.
Nicht zu vernachlässigen ist außerdem der Weg des Kunden. Ein Kilometer Autofahren kann sich in der Ökobilanz so wie hunderte Kilometer Lkw-
Wenig Regionalität bei verarbeiteten Produkten
Nicht nur Ökobilanzen liefern überraschende Ergebnisse, sondern auch Nachforschungen zur Herkunft von Lebensmittelzutaten. Wer hätte gedacht, dass tiefgekühlter Brokkoli, Karfiol und Romanesco (grüner Karfiol) aus Ecuador stammt? In dem Fall war der Ursprung auf der Packung angegeben, aber in vielen Fällen hüllen sich die Hersteller in Schweigen – denn die sensiblen Kunden wären entsetzt, wenn sie erführen, wie viele Zutaten, die eigentlich bei uns heimisch sind, aus fernen Ländern kommen.
Der Preis ist ein Indiz. Mich machte stutzig, dass frische Bio-
Der Grund für die Importschwemme ist tatsächlich der Preis: Bio-