Mario Sedlak
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Auch Außenräume werden immer öfter beheizt – und der Stromverbrauch steigt wieder.

Ursachen des Stromverbrauchswachstums

Jedes unaufhörliche Wachstum ist beunruhigend, denn es kann nicht auf Dauer bestehen. Um die Stromversorgung auf nachhaltige, umweltverträgliche Beine zu stellen, ist es meines Erachtens von höchster Wichtigkeit, zu wissen, wieso der Stromverbrauch ständig zunimmt.

Liegen die Ursachen etwa

bzw. welchen Anteil hat jede dieser Ursachen?

Studien

Interessanterweise sind die genauen Verursacher des Stromverbrauchswachstums gar nicht bekannt. Die E-Control, welche sich mit allen Aspekten des Strommarkts beschäftigt, teilte mir auf meine Nachfrage mit, dass sie aufgrund der Vielzahl der Einflüsse nicht verlässlich bestimmen kann, in welchen Bereichen die größten Zuwächse liegen. Zu dem Thema gibt es zwar einige Studien[1], die jedoch nur einzelne Teilergebnisse enthalten, welche auf Schätzungen basieren und nicht unbedingt allgemein gültig sein müssen.

Hier scheint es also noch großen Forschungsbedarf zu geben. Nur wenn man weiß, was die größten Antreiber des Stromverbrauchswachstums sind, dann kann man gezielt Gegenmaßnahmen ergreifen.

Was man weiß

Vermutlich sind alle von mir aufgezählten möglichen Ursachen zu einem mehr oder weniger großen Teil am Stromverbrauchswachstum beteiligt, und es gibt sicher noch viele weitere.

Ein Aspekt ist besonders erwähnenswert: Viele Maßnahmen zur Einsparung von Energie bewirken eine Steigerung des Strombedarfs! Z. B.

Strom ist für viele Anwendungen unersetzbar oder die effizienteste Energiequelle. Es sieht daher nicht so aus, als könnte der Stromverbrauch ohne große Anstrengungen stabilisiert, geschweige denn gesenkt werden. Im Gegenteil: Eine finnische Studie, die ausgerechnet hat, wie eine globale Energiewende möglich wäre, kam zu dem Ergebnis, dass der Stromverbrauch bis 2050 auf das Vier- bis Fünffache des Werts von 2015 steigen muss. Ökostrom ist die einzige Möglichkeit, die Energiewende beim Heizen und im Verkehr sowie in der Industrie zu schaffen. Andere Formen von erneuerbarer Energie haben ein viel zu geringes Potenzial. Allein die komplette Umstellung der österreichischen Stahlproduktion auf erneuerbare Energien würde rund 33 TWh/Jahr Strom erfordern.[2]

Schlussfolgerung

Umso wichtiger ist es, dass mit Strom sparsam umgegangen wird. Sonst wird der Verbrauch nie sinken und die Energiewende kann gar nicht erst beginnen. So viele Ökostrom-Kraftwerke können wir gar nicht bauen, um den Wettlauf mit einem ungebremsten Stromverbrauchswachstum zu gewinnen.

Weiter

Energie: Energie sparen
Strom: Strom sparen

Siehe auch

Weblinks

Quellen

[1]
[2] Roger Hackstock: Flexibel und frei. Wie eine umfassende Energiewende unser Leben verändert. München: Oekom, 2017, S. 134

Seite erstellt am 29.1.2008 – letzte Änderung am 6.6.2019