Graue Energie
Für mich war es eine ganz wichtige Erkenntnis, dass Energiesparen nicht nur bedeutet, möglichst wenig Strom, Gas, Fernwärme und Treibstoff zu verbrauchen, sondern auch möglichst wenig zu kaufen. Denn jeder Kauf von Produkten bedeutet einen indirekten Energieverbrauch, und ich kann ja nicht sagen, die Industrie soll sich einschränken, während ich selber sie beauftrage, unter Ressourcenaufwand etwas für mich herzustellen. Für einen umweltbewussten Konsum ist das Achten auf die graue Energie daher ein wesentlicher Bestandteil.
Faustregeln
- Mit jedem Euro, den man ausgibt, verursacht man im Durchschnitt 1 kWh Energieverbrauch.[1] – Ein weiterer Grund für mich, nichts Unnötiges zu kaufen! Auch wenn viele so denken würden, wird die Wirtschaft dadurch meines Erachtens nicht zusammenbrechen.
- Was mich überrascht hat: Auch Lebensmittel und Bekleidung benötigen relativ viel Energie zur Herstellung. – Daher finde ich es auch hier besonders wichtig, nichts zu kaufen, was man später gar nicht isst bzw. nur wenige Male anzieht.
- Aluminium ist sehr energieintensiv in der Herstellung.[2] Ich kaufe daher keine Wegwerfartikel aus diesem Metall (Getränkedosen, Alu-
Folie). - Alles, was aus viel Material besteht oder weit transportiert wurde, brauchte tendenziell viel Energie. Als Transportmittel ist üblicherweise das Schiff am günstigsten und das Flugzeug am energieaufwändigsten.
- Heizung und Kühlung verschlingen ebenfalls viel Energie. Das spricht z. B. gegen frisches Obst und Gemüse aus beheizten Treibhäusern sowie gegen den Kauf von Tiefkühlprodukten in großem Stil. Aber auch der Besuch eines beheizten Schwimmbads oder einer Sauna verursachen einen beträchtlichen indirekten Energieverbrauch. Genauso das Fahren auf einer künstlich beschneiten Schipiste.
Weiter
Siehe auch
- Werbematerial abbestellen – Auch Papier ist mit viel grauer Energie belastet!
Weblinks
- Statistisches Bundesamt Deutschland: Die Nutzung von Umweltressourcen durch die Konsumaktivitäten der privaten Haushalte (PDF), Kapitel 7 (Indirekte und kumulierte Energienutzung der privaten Haushalte) – Enthält auch eine Übersicht, welche Produktgruppen wie viel graue Energie beinhalten.
- Kassensturz: Energiebilanz von Lebensmitteln, Schweizer Fernsehen, 20.3.2007
- Energiesparhaus.at: Graue Energie – insbesondere beim Hausbau
- Wikipedia: Graue Energie – Diesen Artikel habe ich angelegt.
Quellen
[1] | Laut Statistischem Bundesamt Deutschland, S. 28, betrug im Jahr 2003 der Energieeinsatz im Durchschnitt aller Waren, ausgenommen Energie, 4,5 MJ/€ (1 kWh = 3,6 MJ). |
[2] | Laut Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie: Energie verwenden statt verschwenden, [ca. 1997], S. 21, verbraucht die Herstellung von zwei Aluminiumdosen den Tagesstrombedarf eines Vierpersonen- |