Wieso ist Bio- | Seite 3 von 4 | zurück | weiter |
Landwirtschaft allgemein
13) Warum ist biologische Landwirtschaft besser als konventionelle?
Die chemisch-
Der Biobauer düngt den Boden. Die Idee ist, dass die Pflanze sich aus einem gesunden, vitalen, lebendigen Boden das herausnimmt, was sie braucht. Die biologische Düngung erfolgt über Fruchtfolge, Gründüngung (Tiefwurzler und Flachwurzler), organische Masse und Kompost.
Viele große Bauern sitzen in der klimatisierten Traktorkabine und haben die Beziehung zum Produkt und zum Boden verloren. Die haben eine App, die z. B. anhand der Luftfeuchtigkeit Pestizide vorschlägt, die sie auf ihre Felder ausbringen sollen. Ich kann glauben, dass Glyphosat allein nicht giftig ist. Aber ich kenne keinen Bauern, der Glyphosat rein ausbringt, sondern da kommen viele andere Mittel dazu – das ist ein Cocktail, aber die Mischung untersucht keiner. Und wir Menschen haben es alle in uns ...
14) Warum ist Bio noch nicht "normal" geworden?
Wir leben in einer Zeit, wo scheinbar eh schon alles "biologisch" ist oder nur noch "ein bisschen" gespritzt wird usw. Das erzählt uns die konventionelle Nahrungsmittelindustrie – die Biobauern sind immer noch in der Minderheit und haben kaum eine Lobby: Die Landwirtschaftskammer, bei der wir Zwangsmitglied sind, hat kaum für Bio Personal. Das ist beschämend. Die "Bio Austria" ist eine liebe, engagierte, bemühte Organisation, die durch Beiträge von den Biobauern und durch Förderungen des Staates und der EU finanziert wird. Wegen Letzterem können sie die Regierung nicht kritisieren und sind zahnlos. "Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe!"
Damit die Konsumenten die Teilwahrheiten, die ihnen aufgetischt werden, erkennen können, bräuchten sie eine bessere Ausbildung. Kinder lernen in der Schule, wie man eine Flugbahn zum Mond berechnet, aber nicht, wie Ackerbau und Viehzucht funktionieren. Viele "wissen" aus der Werbung, dass die Schweine reden und die Kühe lila sind.
15) Was müsste passieren, damit es zu einer echten Agrarwende kommt?
Ich bin der Meinung, dass man viel mehr Geld statt in die Giftforschung in die biologische Forschung einbringen sollte. Meines Wissens sind erst 15% des Ackerbodens erforscht. Es wird nichts geforscht, weil man da nichts patentieren kann. Ganz wichtig wäre die Entwicklung von Saatgut, das gegen Krankheiten resistent ist. In den letzten Jahren hat man bei der Saatgutentwicklung immer noch auf Geschmack und Ertrag geschaut. Wir bräuchten mehr Grundlagenforschung für die biologische Landwirtschaft.
16) Macht die nicht das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)?
Ich kenn das FiBL. Die leben von Aufträgen. Wer soll ihnen den Auftrag zur Grundlagenforschung geben? Die ist so aufwendig und so teuer, das muss die Allgemeinheit finanzieren.
17) Muss der Bio-Landbau moderner werden?
Wir Biobauern sind bereits "von den Bäumen runtergekommen" und sagen nicht "Nein, nein, nein" zur Entwicklung. Der Adamah Biohof ist ein technisch hochorganisierter Betrieb mit Traktoren und Maschinen, um den Leuten zu zeigen, dass Bio die Welt ernähren kann. Wir haben z. B. eine italienische Maschine, die auch in den Reihen das Unkraut entfernen kann. Die kann anhand einer Infrarot-
18) Auf welchen Ertrag kommt ihr im Vergleich zu den Konventionellen?
Bei den Kartoffeln sind es 20% weniger. Wenn der Biolandbau genauso viel Forschungsgelder wie die Pestizidindustrie zur Verfügung hätte, kämen wir wahrscheinlich auf gleiche Erträge wie die konventionelle Landwirtschaft, und die Kartoffeln wären vielleicht sogar gesünder und würden besser schmecken.
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