Mario Sedlak
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Händisches Entfernen von Unkraut

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Nur zwischen den Reihen wird maschinell gejätet.

Kosten und Ernte

11) Wofür werden die 9 €, die 1 kg Erdbeeren bei Ihnen kostet, hauptsächlich verwendet?

Unkraut ist das Hauptproblem beim Bioanbau. Mit dem steht und fällt der Gewinn oder Verlust. Beim Erdbeeranbau ist "Unkraut regulieren" die meiste Arbeit. Und die Ernte.

Sicher, die Pflanzen sind auch nicht billig, und die Bewässerung macht auch einen großen Teil aus – jetzt noch mehr, wo der Diesel für die Pumpen so teuer geworden ist. Wir sind zwar eh schon relativ gut elektrifiziert, aber überall geht's noch nicht. Wir verwenden aber ganz moderne Dieselaggregate, die einen Stromumwandler drin haben und damit eine Elektropumpe betreiben. Die brauchen sehr wenig Treibstoff.

12) Wie schwierig ist die Ernte von Erdbeeren? Kann man da einfach irgendwelche Leute von der Straße aufs Feld schicken?

Nein, auf gar keinen Fall. Am Anfang der Corona-Krise waren 4 Leute bei uns und wollten am Feld arbeiten. Einer hat einen Tag ausgehalten; einer einen Vormittag; die anderen nur 2 Stunden. Es ist eine sehr anstrengende Arbeit. Man ist die ganze Zeit am Boden, mit 36 Grad brennt dir die Sonne am Kopf, und das 8–10 Stunden ...

Wir haben auch einen Schienenwagen gehabt und den Leuten zum Probieren gegeben, aber das haben die Leute immer abgelehnt, weil man da so unindividuell ist. Wenn ich auf so einem Wagerl draufsitz, dann kann ich immer nur so sitzen. Ich kann nicht eine andere Position einnehmen.

Wir arbeiten hauptsächlich mit Polen, Rumänen und Ukrainern. Aus Österreich ist keiner dabei. Es sind rund 40 Leute; Männer und Frauen ca. halb-halb. Eine Frau ist beim Erdbeerernten fast besser (meistens), weil sie sorgsamer ist. Es ist ja irrsinnig schwierig: Man braucht Fingernägel, muss die Erdbeere am Stil abzupfen, denn sobald man sie drückt, hat man eine Druckstelle drauf. Bis einer wirklich schön und richtig erntet, dauert das eine zeitlang.

13) Zahlen Sie nach gepflückter Menge?

Nein, das darf man nicht mehr. Bei uns gibt's halt Prämien, wenn einer schneller ist. Früher haben wir schon nach Menge bezahlt, das hat den Leuten eigentlich auch besser gefallen. Den Mindestlohn (derzeit ca. 10 €/h) haben wir immer gezahlt, das ist eh klar, aber manche sind einfach irrsinnig schnell (bis zu doppelt so schnell wie der Durchschnitt), und die verstehen das dann auch nicht, warum sie dasselbe verdienen wie einer, der viel weniger arbeitet. Unsere 40 Leute sind so flink wie 70. Wir zahlen auch relativ gut, deswegen kommen sie immer wieder. Es gibt auch Leute, die kommen, pflücken zwei Körberln den ganzen Tag, den Rest sitzen sie und tun nichts. Aber die merken dann meist eh schnell selbst, dass die Arbeit nichts für sie ist.

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Qualität und Verkauf (Seite 3 von 3)