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Trinkwasser und Abwasser sparen
Einige Möglichkeiten mit Pro und Contra
Warmwasser soll wegen des Energieverbrauchs gespart werden, z. B. mit speziellen Duschköpfen. Tropfende Wasserhähne und ständig rinnende WC-
Grundwasser nutzen
Das Wiener Wohnprojekt „LiSA – Leben in der Seestadt Aspern“ hat 2015 einen eigenen Brunnen errichten lassen, damit für Garten und WC kein Trinkwasser verwendet werden muss. Kosten: rund 20.000 € + ca. 2.000 €/Jahr für Wartung, Reparaturen und Strom. Ersparnis an Wasser- und Kanalkosten: ca. 5.000 €/Jahr, somit Amortisation nach 7 Jahren. Das Grundwasser steht in der Seestadt hoch und ist bisher noch nie ausgegangen.
Das benachbarte Wohnprojekt „Seestern Aspern“ wollte ursprünglich auch einen Brunnen, aber ein gefördertes Haus darf nur eine gewisse Summe kosten, und die wäre durch den Brunnen (ca. 10.000 €) und die erforderlichen zusätzlichen Leitungen (ca. 20.000 €) überschritten worden. Stattdessen wird jetzt zur Gartenbewässerung der Brunnen von LiSA mitbenutzt (gegen Entgelt). Insgesamt werden rund 300 m3/Jahr für Bewässerung und 1.500 m3/Jahr für WCs verwendet.
Regenwasser nutzen
Helmut Fitz in Bisamberg bei Wien hat sich schon vor 20 Jahren einen unterirdischen Regenwasserspeicher gegönnt, um damit den großen Garten seines Einfamilienhauses zu bewässern. Zufrieden ist er aber nicht: Bei hohem Bedarf (im Sommer) reicht das Regenwasser bei weitem nicht. Die Pumpe braucht viel Energie und ist schon mehrmals kaputtgegangen. Wenn der Regenwasserspeicher leer ist, kann man nicht einfach auf die Trinkwasserleitung umschalten, sondern es fließt Trinkwasser in einen Zwischenspeicher und wird von dort wieder mit Energieaufwand in den Garten gepumpt. Ihm wurde gesagt, dass es nur so erlaubt sei, denn es darf kein Regenwasser in die Trinkwasserleitung gelangen.
Der ökologische Nutzen ist jedenfalls fragwürdig, wenn in trockenen Perioden erst wieder auf das Wasser des örtlichen Versorgers zurückgegriffen wird. Der kann dann nicht mit kleineren Quellgebieten oder schwächeren Anlagen auskommen.
Eine einfache Alternative ist eine Regentonne. So eine wurde kürzlich in einem nachhaltigen Pfarrgarten in Kapfenberg, an dem SOL Mürztal mitarbeitet, aufgestellt. Allerdings sollen Wasserflächen maximal 5–
Regenwasser versickern
Wenn Regenwasser an Ort und Stelle in den Boden gelangen kann, wird Grundwasser neu gebildet und die Kanalisation weniger belastet. Das gilt als ökologisch ideal.[3] Vielerorts fließt bei stärkerem, längerem Regen Abwasser ungeklärt in Gewässer, weil die Kanäle oder Kläranlagen überfordert sind.
Regenwasser von Straßen darf wegen Gummiabrieb, Schwermetallen, Salz etc. nicht versickert werden.[4] Ebenso Abwasser, selbst nach vollbiologischer Reinigung
Eine Versickerung ist nur möglich, wenn der Untergrund durchlässig ist (kein Lehm oder Ton) und das Grundwasser mindestens 1,5 m unter der Sickeranlage liegt. Schadstoffe (z. B. wenn das Regenwasser Kontakt mit behandeltem Holz, Bitumen, Zink, Kupfer oder Blei gehabt hat) sammeln sich in den ersten 30–
Quellen
[1] | Naturschutzbund: Leseprobe (nicht mehr aufrufbar) aus Natur und Umwelt im Pannonischen Raum, 4/2003 | ||
[2] | Stadt Wien: Oberflächenentwässerung. Leitfaden für die Bauplanung (PDF), Abschnitt 4 | ||
[3] | Martin Schober: Möglichkeiten für eine Regenwasserbewirtschaftung des Bereiches Alte Technik der TU Graz (PDF, 11 MB), Diplomarbeit, 2009, S. 11 (im PDF S. 18) – „Aus ökologischer Sicht ist eine Versickerung allen anderen Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen vorzuziehen, da es zu einer raschen Rückführung des Wassers in den natürlichen Boden-[4]
| Zentraler Speicherkanal (Dialogbüro), Facebook, 20.2.2017 14:02 – „Regenwasser von Straßen kann wegen dessen Verschmutzung (Gummiabrieb, Schwermetalle, Salz, etc.) nicht ohne Reinigung versickert werden, da diese Wässer das Grund- und damit das Trinkwasser gefährden.“
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