Mario Sedlak
Irrtümer­sammlung
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Egal wie teuer Sprit wird – die Autofahrer fahren weiter?

Verzichten die Autofahrer um keinen Preis auf die Benützung ihres fahrbaren Untersatzes? Der ARBÖ meint:

Das ist einfach nicht richtig: Schon seit 2005 sinkt der CO2-Ausstoß durch Pkw in Österreich. Und im Jahr 2006 ist sogar der gesamte Treibstoffverbrauch um 2,5 Prozent gesunken.

Dem widerspricht der ÖAMTC:

Die Rechnung, dass hohe Spritpreise weniger Autofahrten bewirken, geht nachweislich nicht auf[1]
Dass durch eine Spritverteuerung um 12 Cent der Verbrauch zurückgehen würde, ist längst durch die Spritbilanz des Jahres 2008 widerlegt. Damals kostete ein Liter Kraftstoff längere Zeit um 1,50 Euro, ohne dass es einen erkennbaren Verbrauchsrückgang gab.[2]

Irrtum!

Als 2008 der Benzin- und Dieselpreis ein Rekordniveau erreichte, gab es gleich 10% mehr Fahrgäste bei den öffentlichen Verkehrsmitteln und es wurden mehr Fahrgemeinschaften gebildet. Deswegen hätte eine Erhöhung der Treibstoffsteuern sicher einen dämpfenden Effekt auf die Klimabelastung und Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr.

Es stimmt, dass die Kilometerleistung der Autos in Österreich im Jahr 2005 erstmals gesunken ist, d. h. es wurde weniger mit dem Auto gefahren. Allerdings fällt auf, dass im selben Ausmaß, wie der Autoverkehr weniger wurde, der Flugverkehr mehr wurde. Haben die Leute vielleicht ihr Auto nur deswegen stehen gelassen, weil sie stattdessen mit dem Flugzeug geflogen sind?

Ob sich der Trend der sinkenden Verkehrsleistung im Autoverkehr über die nächsten Jahre fortsetzt, bleibt jedenfalls abzuwarten. Verkehrsprognosen erwarten langfristig einen Anstieg. Selbst wenn sich der leichte Rückgang fortsetzt, dauert es noch lange, bis auch nur das Niveau des Jahres 1990 wieder erreicht ist.

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Kyoto-Ziel des Verkehrs

Weblinks

Quellen

[1] Auto-Touring. Das ÖAMTC-Magazin, 3/2010, S. 9
[2] Auto-Touring. Das ÖAMTC-Magazin, 4/2010, S. 3

Seite erstellt am 20.5.2008 – letzte Änderung am 4.2.2020