Temperatur
- Der globale Mittelwert der bodennahen Lufttemperatur ist von 1906 bis 2005 um etwa 0,74°C angestiegen.
- Aktuell beträgt der Erwärmungstrend +0,2°C pro Jahrzehnt.
- Global war 2009 das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor 130 Jahren. 2000–2009 war die global wärmste 10-Jahres-Periode seit Aufzeichnungsbeginn. In diesen 10 Jahren sind neun der zehn wärmsten Jahre seit 1880 zu finden, Nummer zehn ist das Jahr 1998.
- Nur wenn man die Temperatur der Arktis weglässt, ergibt sich scheinbar eine Abschwächung des Erwärmungstrends (oder gar eine Abkühlung, weil 1998 das heißeste Jahr in diesen Daten war). Doch gerade die Arktis hat sich besonders stark erwärmt, weil das Eis, welches die wärmenden Sonnenstrahlen reflektiert, immer weiter zurückgeht.
- Die globalen Durchschnittstemperaturen der letzten 1000 Jahre wurden anhand von Baumringen, Korallen, Eisbohrkernen, Sedimenten und der Gletscherausdehnung rekonstruiert. Alle Rekonstruktionen ergaben übereinstimmend, dass es seit mindestens 1000 Jahren niemals global so warm war wie heute.
- Lokal war es an manchen Orten wärmer als heute, z. B. im Mittelalter, als der Weinbau in Europa einen absoluten Höhepunkt erreichte. Solche lokalen Temperaturumschwünge entstehen etwa durch veränderte Luft- und Meeresströmungen. Sie können die Durchschnittstemperatur in einer Region um einige Grad anheben oder absenken.[1] Noch größer sind die Schwankungen an einem Ort von Jahr zu Jahr. Die derzeit noch wesentlich geringere globale Temperaturzunahme ist daher nur in den weltweiten Durchschnittsdaten sicher erkennbar.
- Das Klima in Städten ist merklich wärmer als auf dem Land. Die globale Erwärmung wird jedoch auch von Wetterstationen fernab besiedelten Gebieten[2] und von Schiffen auf den Weltmeeren[3] gemessen.
- Gebirgsgletscher und Schneebedeckung sind weltweit im Mittel zurückgegangen.
- Die Alpen-Gletscher waren wahrscheinlich seit Jahrtausenden nicht so stark abgeschmolzen wie heute, sonst wären der 5000 Jahre alte „Ötzi“ und weitere noch ältere Funde am Schnidejoch in der Schweiz schon früher von den Gletschern freigegeben worden und verwest.
Die globale Durchschnittstemperatur ist nicht wie der Kohlendioxid-Gehalt der Luft im Polareis oder in Sedimenten dokumentiert. Man kann aber lokale Temperaturen ermitteln und Modellrechnungen durchführen. Daraus ergibt sich folgendes Bild:
- Die letzte vergleichbar große globale Erwärmung gab es vor ca. 15 000 Jahren, als die letzte Eiszeit zu Ende ging: Damals erwärmte sich das Klima global um ca. 5°C, allerdings in einem Zeitraum von 5000 Jahren und ausgehend von einem niedrigeren Niveau.[4]
- Vor 3 Millionen Jahren war es das letzte Mal global deutlich wärmer als derzeit, nämlich um 2–3ºC. Der Meeresspiegel war 15–25 Meter höher.
- Vor 35 Millionen Jahren war die globale Mitteltemperatur um weitere 3–5°C höher und die Erde zum letzten Mal praktisch eisfrei. Dadurch lag der Meeresspiegel um ca. 70 Meter höher als heute.[5]
Globale Verdunkelung
- Seit den 1950er Jahren beobachtet man, dass weniger Sonnenlicht am Erdboden ankommt und die Verdunstungsrate sinkt. Die Hauptursache dafür ist die Luftverschmutzung mit feinsten Staubteilchen aus Verbrennungsprozessen.
- Diese „globale Verdunkelung“ hat kühlende Wirkung und erklärt, wieso sich der ansteigende Kohlendioxid-Gehalt der Luft bis ca. 1970 nicht bemerkbar gemacht hat und wieso sich die Südhalbkugel zunächst schneller erwärmte als die Nordhalbkugel: Es gibt dort weniger Industrie.[6]
- Inzwischen geht die Luftverschmutzung leicht zurück, weshalb heute der Treibhauseffekt überwiegt.
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Quellen