Mario Sedlak
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Lerntheorie über das Hören von Musik

Seit 1992 höre ich Musik. Solange fragte ich mich schon, wieso mir manche Lieder so viel bedeuten, dass ich sie mir immer wieder gerne anhöre. 2008 fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Musikhören ist Lernen!

Wieso bin ich da nicht gleich draufgekommen? Auch Spielen ist Lernen. "Reines Vergnügen" hat die Natur nicht vorgesehen, denn Individuen mit nutzlosen Vorlieben haben schlechtere Chancen im Leben.

Der Nutzen des Musikhörens liegt offenbar im besseren Verständnis der Situationen und Dinge, die der Hörer mit der Musik assoziiert. Die gängige Harmonietheorie über das Hören von Musik ist nicht falsch. Ein Lied muss sich gut anhören. Aber das ist eben nur ein Teil dessen, was nötig ist, damit es einem gefällt. Es muss auch für das Gefühl interessant sein. Das machen die Assoziationen. Und das Lernenwollen erklärt, wieso die Lieder, mit denen die Assoziationen verknüpft sind, interessant bleiben.

Passende Beobachtungen

Zusammenfassung

Wenn du einen Hit schreiben willst, musst du meiner Theorie zufolge den Anschein erwecken, dass der Hörer in dem Lied etwas darüber erfahren kann, wonach er große Sehnsucht hat oder was ihn einfach sehr interessiert und emotional anspricht. Das Lied darf nicht zu einfach aufgebaut sein, sonst hat es der Hörer bald "verstanden" und verliert sein Interesse.

Gegenargumente

Offene Punkte

Die Theorie erklärt nicht den evolutionären Ursprung unserer Vorliebe für Musik.

Verallgemeinerung

Musikaufzeichnungen gibt es noch nicht lang. Früher war schöne Musik nur bei schönen Situationen zu hören. Aber macht es einen Unterschied, ob man sich zu der schönen Musik hingezogen fühlt, weil dort was Schönes passiert oder weil man durch sie etwas über Schönes lernt? Ich glaube nicht; beides ergibt das gleiche Verhalten.

Damit lässt sich meine Theorie sogar auf solche Dinge wie Flair ausdehnen: Der "Zauber" bestimmter Orte ist nicht messbar und existiert wahrscheinlich nur in der Gefühlswelt desjenigen, der ihn fühlt – womit seine Gefühle ihn genau dort hinschicken, wo sie sich schöne Erlebnisse oder zumindest neue Erkenntnisse erwarten.

Kritik und Freude

Meine Gefühle treiben mich dazu, mit meinem Denkvermögen so viele Geheimnisse wie möglich aufzuklären. Gefühlsmenschen glauben oft, solche Vernunftmenschen wie ich, die alles "zu Tode analysieren", hätten sicher keinen Spaß im Leben. Aber da irren sie sich! Es war eine ungeahnte Freude, das alte Rätsel gelöst zu haben! Noch dazu ganz von selbst! Musikhören ist ein Spezialfall von Lernen. Für mich, der die Welt verstehen will, ist das eine ergreifende Erkenntnis. Und ich versichere dir:

  1. Musik macht mir immer noch Freude.
  2. Es gibt noch mehr als genug Geheimnisse zu lüften.

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Gehörtrainingstheorie über das Hören von Musik

Seite erstellt am 1.1.2013 – letzte Änderung am 21.10.2013