Recherchieren
Recherchieren ist das gezielte Beschaffen einer Information, d. h. die Suche nach der (richtigen) Antwort auf eine Frage.
Mir macht es großen Spaß, etwas Neues herauszufinden. Deswegen recherchiere ich oft und gerne. Das ist ein sehr ungewöhnliches Hobby von mir. Ich habe bis jetzt erst ganz wenige Personen kennengelernt, die in der Freizeit gerne Recherchen machen.
Auch im Beruf muss man oft recherchieren, habe ich festgestellt:
- Etwa wenn man sich zum richtigen Ansprechpartner erst durchfragen muss
- oder wenn nicht bekannt ist, ob und wenn ja wo eine bestimmte Information im Unternehmen vorhanden ist – manchmal arbeitet eine andere Abteilung bereits am gleichen Problem oder hat es sogar schon gelöst.
Was tut man beim Recherchieren?
Zum Recherchieren gehört:
- Nachschlagen in einem Lexikon, Wörterbuch etc.
- Relevante Literatur an Bibliotheken suchen
- Suchen im Internet
- Lesen relevanter Texte, Bücher, Artikel etc.
- Experten ausfindig machen und befragen
- andere Meinungen einholen
- Auswerten von Statistiken, Datenbanken und dgl.
- eigene Nachforschungen, Experimente etc.
Wer recherchiert, sucht wie ein Detektiv nach "heißen Spuren", die ihn der Lösung näher bringen. Das ist oft eine spannende Aufgabe!
Auch der Vergleich mit einem Wissenschaftler oder Journalisten wäre passend, denn auch für die gehört Recherchieren zum "täglichen Brot".
Beispiele
- Wie viele Einwohner hat Österreich? Schau auf die Website der Statistik Austria.
- Du willst wissen, ob es tatsächlich Frauen gibt, die für die genau gleiche Arbeit weniger Geld als ihre männlichen Kollegen bekommen? Ruf an bei der Gleichbehandlungsanwaltschaft.
- Du suchst einen ehemaligen Klassenkollegen? Gib seinen Namen bei Google ein, schau ins Telefonbuch, frag Freunde, ...
- Stimmt es, dass der Klimawandel umstritten ist? Lies dich in das Thema ein, such nach Pro- und Contra-
Argumenten, ordne sie, hinterfrag die präsentierten Statistiken, vergleiche mit offiziellen Angaben, ...
Worauf muss man achten?
Zu einer guten Recherche gehört:
- Wenn auch nur die geringste Möglichkeit des Zweifels besteht, dann sollte man sich niemals auf nur eine Quelle verlassen. Die scheinbar so eindeutige Sachlage schaut bei einer anderen Quelle oft ganz anders aus.
- Experten sollte man nicht bedingungslos glauben, sondern sie mit kritischen Einwänden konfrontieren (die man sich selbst ausdenkt oder anderswo gefunden hat) und darauf achten, wie gut sie sie entkräften können.
- Eigene Wissenslücken sollte man möglichst schließen. Dann kann man Falschinformationen besser erkennen.
Faustregeln
- Zum Einlesen ist die Wikipedia gut geeignet. Bei umstrittenen Themen ist die Qualität der Artikel aber manchmal fragwürdig.
- Höchste Qualität findet man am ehesten bei Büchern und Zeitschriften (was nicht heißt, dass man alles glauben darf, was auf Papier gedruckt ist!).
- Einzelne Autoren oder (selbst ernannte?) Experten haben häufiger eine extreme Außenseiter-
Meinung und sind weniger glaubwürdig als Artikel, die in einer begutachteten Zeitschrift erscheinen oder die von größeren Organisationen herausgegeben werden. - Wer andere unsachlich angreift, offenkundig übertreibt, sich absolut sicher ist und mit Gefühlen argumentiert, hat wahrscheinlich nicht Recht.
- Werke von Journalisten sind üblicherweise oberflächlicher und weniger sachkundig als wenn ein Autor aus 1. Hand von seiner Arbeit und seinem Fachwissen berichtet.
- Informationsmaterial von Lobbys, Firmen, Beratern usw. ist i. A. nicht neutral, sondern zu Gunsten der Urheber verzerrt. Es sollte wie Werbung behandelt werden.