Evolutionärer Ursprung der Vorliebe für Musik
Meine Lerntheorie über das Hören von Musik erklärt nicht, wieso uns Menschen überhaupt Rhythmus, Melodie und Musik gefallen. Vielleicht ist uns diese Veranlagung in langer Vorzeit "angezüchtet" worden, als die Stämme religiöse Tänze und Gesänge aufgeführt haben und auch die Partner bei solchen Musikveranstaltungen ausgewählt wurden. Ich glaube jedenfalls nicht, dass die Freude, die wir beim Musikhören empfinden können, nur ein zufälliges Nebenprodukt unseres Gehirns ist.
Fakten
Es ist eine offene Frage, warum der Mensch im Laufe der Evolution eine Vorliebe für Musik entwickelt hat. Schon vor 35 000 Jahren wurden Knochenflöten geschnitzt. Das erforderte viel Geschick und Zeit. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass die Flöten nur als Signalwerkzeuge dienten, z. B. zur Verständigung während der Jagd. Es gibt in alten Höhlenmalereien bemerkenswert wenige Darstellungen von Musikern.[1]
Theorien von Wissenschaftlern
Da die Liebe der häufigste Gegenstand von Liedern ist, vermutete schon Charles Darwin (1875) einen Zusammenhang mit der Partnerwahl: Gesänge und Rhythmen könnten dazu verwendet worden sein, die Zuneigung füreinander auszudrücken, noch bevor die Menschen sprechen konnten. Ein Mann, der kräftig singt, zeigt außerdem, dass er keine Lungenkrankheit hat.[2]
Rhythmische Musik war vielleicht sogar der entscheidende Antreiber in der Evolution des Sprechvermögens. Dafür spricht, dass Musik und Sprache tw. dieselben Gehirnbereiche verwenden.
Ein naheliegender Überlebensvorteil der Musik ist jedenfalls, dass das Musizieren (und Tanzen etc.) etwas Schönes ist, das eine Gruppe gemeinsam tun kann. Das stärkt den Zusammenhalt der Gruppe.[3]
Musik kann in Form von Wiegenliedern auch die Eltern-
Andere glauben, dass Rhythmus und Musik eine gute Gelegenheit zum Trainieren des Hörsinns boten und auch heute noch bieten.[5]
Weiter
![]() | Wissenschaft: Soziologie | |
![]() | Freizeit: Naturfreunde |
Siehe auch
Quellen
[1] | Eckart Altenmüller und Reinhard Kopiez: Starke Emotionen und Gänsehaut beim Musikhören: Evolutionäre und musikpsychologische Aspekte (PDF), 2012, S. 55 (im PDF S. 1) |
[2] | Eckart Altenmüller und Reinhard Kopiez: Starke Emotionen und Gänsehaut beim Musikhören: Evolutionäre und musikpsychologische Aspekte (PDF), 2012, S. 56 (im PDF S. 2) |
[3] | Quarks & Co: Vogel mit Taktgefühl, WDR, 30.9.2008, Abschnitt "Rhythmus stärkt die Gruppe" |
[4] | Eckart Altenmüller und Reinhard Kopiez: Starke Emotionen und Gänsehaut beim Musikhören: Evolutionäre und musikpsychologische Aspekte (PDF), 2012, S. 57 (im PDF S. 3) |
[5] | Eckart Altenmüller und Reinhard Kopiez: Starke Emotionen und Gänsehaut beim Musikhören: Evolutionäre und musikpsychologische Aspekte (PDF), 2012, S. 61 (im PDF S. 7) |