Mario Sedlak
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Auf die Registrierung eines Fahrrads sollte mit einem Aufkleber hingewiesen werden.

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Rahmennummer eines Fahrrades

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Daten des Besitzers werden erfasst und in einer Datenbank gespeichert.

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Hier wird auch die Rahmenhöhe gemessen.

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Aufkleber einer polizeilichen Registrierung in Amstetten (Niederösterreich)

Fahrradregistrierung

Wenn du die Rahmennummer deines Fahrrads in eine öffentliche Datenbank einträgst, kann jeder dort feststellen, dass es dir gehört. Das ist die Idee der Registrierung.

Varianten

Manche Datenbanken sind nur der Polizei zugänglich oder weisen nur aus, ob das Rad als gestohlen gemeldet ist oder ob ein Verkauf des Rads beabsichtigt ist.

Von manchen Registrierungsstellen erhältst du (gegen Gebühr) einen Aufkleber für dein Rad. Ideal ist es, wenn er beschreibt, wie der rechtmäßige Eigentümer des Rads ermittelt werden kann. Dazu ist z. B. eine eindeutige Nummer und eine Internet-Adresse, wo man die eingeben soll, hilfreich. Die Rahmennummer ist nicht unbedingt eindeutig.

In Frankreich wird die Registrierungsnummer in das Fahrrad graviert.[1]

In Niedersachsen und Bremen kombiniert die Polizei die Registrierung mit einer minimalen Markierung, die an bestimmter Stelle in den Rahmen des Fahrrads geschlagen wird, sodass kontrollierende Beamte wissen, dass das Rad registriert ist, auch wenn der Aufkleber entfernt wurde.

Im englischsprachigen Raum werden auch Funketiketten verwendet.

Vorteile

Nachteile

Anbieter

Eine Registrierungsdatenbank ist technisch sehr einfach zu erstellen. Daher gibt es eine Vielzahl von kostenlosen Anbietern. Folgenden halte ich für am empfehlenswertesten:

Weitere kostenlose Online-Registrierungen, die jedoch nur nach einer Diebstahlsmeldung sinnvoll sind:

Nutzen

Bei der Fahrradregistrierung ist die Erreichung einer großen Abdeckung entscheidend. Wenn nur wenige Fahrräder in einer Datenbank sind, wird kaum jemand dort nachschauen. In dieser Hinsicht ist es in Dänemark ideal: Da muss jedes Fahrrad noch vor dem Verkauf durch den Hersteller bzw. Importeur registriert werden. Das trägt sicher zu der hohen Fahrraddiebstahl-Aufklärungsquote von 40% bei.[3]

Zweitbeste Variante ist, wenn eine Datenbank offiziell empfohlen und von der Polizei sowie Händlern verwendet wird. Es schadet natürlich nicht, wenn du dein Rad in mehrere Datenbanken einträgst. Zumindest via Google kann die Rahmennummer dann leicht gefunden werden.

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Dieser Aufkleber lässt sich mühelos und ohne Rückstände abziehen.

Nutzen in Österreich

Wenn Polizisten auf einem verdächtigen Fahrrad den Aufkleber eines Registrierungs-Anbieters entdecken, werden sie dort nachfragen. Das belegen Erfolgsberichte. Die Polizisten geben jedoch nicht routinemäßig alle Rahmennummern auf einer privaten Plattform ein, bestätigten mir Pressesprecher der Polizei Anfang 2015 für meinen Artikel im Drahtesel. Das können sie "aus datenschutzrechtlichen Gründen" nicht. Man wisse ja nicht, was die Betreiber der Plattform mit den abgefragten Rahmennummern machen.

Mein Fazit

Eine Fahrradregistrierung ist empfehlenswert, aber solange der Dieb nur den Aufkleber entfernen muss, um zu verhindern, dass die Polizei den wahren Eigentümer erfährt, ist sie von geringem Nutzen.

Weiter

Alarmanlage für ein Fahrrad

Quellen

[1]
[2] Verkehrsministerium: Präventionsstrategien zum Fahrraddiebstahl (PDF, 4 MB), S. 27 (im PDF S. 14)
[3] Forschungsgesellschaft Mobilität: Diebstahlpräventionsmaßnahmen – Ein internationaler Überblick (PPT, 1 MB), Folie 5

Seite erstellt am 29.12.2014 – letzte Änderung am 14.6.2023