Fahrradortung
Im Falle eines Fahrraddiebstahls wäre es natürlich nützlich, wenn man wüsste, wohin das Rad verschwunden ist. Wenn man an seinem Gefährt einen versteckten Sender angebracht hat, ist das möglich. Dieser erkennt eine unerwartete Bewegung und meldet den neuen Aufenthaltsort laufend an das Handy des Besitzers.
Ortungsmöglichkeiten
- Satellitensignale (GPS) – Das verwenden alle Geräte. Nachteil: Empfang nur im Freien
- Handynetz (GSM) – zwar ungenau, aber dennoch nützlich, z. B. wenn man sieht, dass das Rad auf einer Straße Richtung Osteuropa unterwegs ist. Die Polizei könnte dann z. B. verdächtige Kastenwagen (in denen kein GPS-
Empfang möglich ist) aufhalten und durchsuchen. Vielleicht kann man im Ernstfall beim Handynetzbetreiber nachfragen, ob der sagen kann, mit welcher Basisstation das Gerät verbunden ist. - Nahbereichsfunk (Bluetooth) – Reichweite ähnlich wie ein WLAN-
Sender; einzige Chance, um sein Rad in einem Hochhaus orten zu können. - lauter Ton, der ferngesteuert eingeschaltet wird
Wesentliche Kaufkriterien
- Welche Ortungsmöglichkeiten werden unterstützt?
- Wird das Gerät automatisch (über Dynamo/Elektrorad-
Akku) oder manuell aufgeladen? - Ist das Gerät gut versteckt?
- Preis, insb. laufende Kosten
Eine Marktübersicht findest du auf meiner Seite über Fahrradortungsgeräte.
Wie bekommt man sein gestohlenes Rad zurück?
Aus Sicherheitsgründen wird empfohlen, nicht selbst den Dieb zu stellen, sondern die Polizei zu rufen. Doch hilft sie einem auch?
Wahrscheinlich wird es bei Fahrrädern ähnlich wie bei Smartphones sein. Diese können auch geortet werden und Schweizer Polizisten sagen zu solchen Diebstahlsfällen:
Sind die GPS-Angaben sehr konkret und wir sehen beispielsweise auf der Karte, wie sich der Dieb fortbewegt, handeln wir sofort. In Absprache mit dem Staatsanwalt sind dann auch Hausdurchsuchungen möglich. ... Aber ... zeigt die Positionsanzeige beispielsweise auf eine Wohnüberbauung, ist die Zahl der möglichen Tatverdächtigen zu groß.
Von daher kommen wohl Berichte, die ich gehört habe, wonach die Polizei nichts tut, obwohl man weiß, wo sich das Diebesgut befindet. Auch in Österreich geht die Polizei einer Smartphone-
Erfolgsgeschichten
- Eine tschechische Diebesbande, die ca. 100 teure Räder in Niederösterreich gestohlen hatte, konnte dank eines Peilsenders gefasst und verurteilt werden.
- In Wien hat das Ortungsgerät die Polizisten direkt zu der Wohnung eines Kriminellen geführt.
- Weitere Diebe wurden bei Praxistests von Journalisten enttarnt.
Zukunft
Im Moment sind Ortungsgeräte auch bei Dieben noch wenig bekannt. Sollten mehr Radfahrer die Geräte einsetzen, wird es sich bei den Gaunern herumsprechen und sie werden die Teile entfernen oder sonstwie außer Gefecht setzen.
Mein Fazit
Ein Ortungsgerät lohnt sich nur für hochwertige Räder. Für billige Alltagsräder ist eine Diebstahlversicherung günstiger. Interessant wäre es, wenn man die laufenden Gebühren nur im Ernstfall zahlen müsste, indem man etwa die im Gerät eingebaute Telefonkarte (ohne die keine Daten übertragen werden können) erst nach dem Diebstahl freischalten lässt.
Ideal sind die Ortungsgeräte für Lockräder, um Diebe zu fangen (durch die Polizei).
Selbstverständlich sind die versteckten Sender keine Alternative zu Fahrradschlössern, sondern nur eine Ergänzung. (Jedes Schloss kann geknackt werden!)