Webdesign
HTML wurde ursprünglich zum einfacheren Informationsaustausch erfunden. Das Design war da zunächst zweitrangig. Heute habe ich auf manchen Websites genau den umgekehrten Eindruck: Wichtig scheint zu sein, dass es gut aussieht – interessante Inhalte und einfache Bedienbarkeit sind für diese Autoren offenbar von geringerer Bedeutung.
Was mir häufig missfällt
- riesige Überschriften, Grafiken oder dgl., die am Seitenkopf viel Platz verschwenden, sodass ich auf jeder Seite nach unten scrollen muss, um den eigentlichen Text zu lesen
- riesige Schrift mit übergroßen Zeilenabständen, wodurch nur ein kleiner Ausschnitt der Seite zugleich zu sehen ist und die Übersichtlichkeit leidet (insbesondere kann man nicht so schnell Abschnitte überspringen oder zurückspringen)
- große, fix eingeblendete oder immer wieder, auch wenn man's nicht braucht, erscheinende Kopfzeilen oder Popup-
Fenster - nicht gut erkennbare Links
- fehlende Links, schlechte Navigationsstruktur – Warum komme ich z. B. auf dieser Microsoft-
Seite nicht zur übergeordneten Seite? Von jeder Seite aus sollten die ähnlichsten und übergeordneten Seiten erreichbar sein. Das erleichtert das Navigieren zu dem Thema, das man eigentlich sucht und verhindert ein Lost-in- -Hyperspace Gefühl. - Links, die die Farbe nicht ändern, wenn ich sie besucht habe – Diese Unart von Designern, die vielleicht denken, eine andere Farbe zerstört das harmonische Aussehen, betrifft mich zum Glück kaum noch, seit ich Firefox verwende. Diesen Browser kann ich so konfigurieren, dass er auf meinem Bildschirm die Farben anzeigt, die ich für sinnvoll halte.
- Navigationsmenü mit Texten als Bilder – Da nützt mir der Firefox auch nichts mehr; die besuchten Links werden nicht violett. Auch die Suchfunktion ist unterbunden.
- ganze Websites als Bilder oder Javascript-
Anwendungen - Popups, die sich in der Größe nicht ändern lassen
- sinnlose, nervige Popups, wo ich erstmal eine Genehmigung für Cookies erteilen soll
Tipps
- das Webseiten-
Layout möglichst nicht mit großen Tabellen machen – Die werden von den Browsern langsamer dargestellt. - Andererseits aber auch nicht alle Tabellen um jeden Preis vermeiden. – Das wird schwierig oder unschön, wenn Blöcke unterschiedlicher Größe ungeordnet herumschwirren.
- einfache Seitengestaltung, auf das Wesentliche reduziert – vgl. Google oder Ciao
- Schau dir deine Website in möglichst vielen verschiedenen Browsern auf verschiedenen Rechnern an. Sie sieht wahrscheinlich nicht von vornherein überall gleich gut aus. Bei komplexeren Designs wirst du auch heute noch auf Browser-
Fehler stoßen. - möglichst wenig Programmbibliotheken einbinden – Diese brauchen immer wieder Aktualisierungen oder werden irgendwann komplett eingestellt.
Weiter
Siehe auch
- Kritik an Websites – Während in der Anfangszeit des Internets die Inhalte im Vordergrund standen, scheint es heute die Aufmachung zu sein.
Weblinks
- Thomas Wirth: KommDesign.de
- Jakob Nielsen: Alertbox (englisch) – Viele weitere Artikel zum Thema Webdesign, basierend auf Usability-
Studien. Der Autor wird oft für seine schlichte Website kritisiert, doch es geht nicht um Schönheit, sondern um Inhalte und Benutzerfreundlichkeit.