Mario Sedlak
Computer
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FTP (File Transfer Protocol)

Mittels FTP können Dateien von einem Server runtergeladen werden. Wenn du entsprechende Rechte hast, kannst du auch Dateien auf ihn raufladen. Auch Unterordner sind möglich.

Vorteil

Es können mehrere Dateien und auch ganze Verzeichnisbäume auf einmal runter- oder hochgeladen werden. Das geht (im Idealfall) so schnell und einfach wie das Arbeiten auf deinem lokalen Datenträger.

Nachteile

Meine Erfahrung

Ein FTP-Server sollte sich gut für den Datenaustausch im Team eignen. In der Praxis (2017–2020) zeigte sich jedoch, dass viele Benutzer Probleme haben, sich auf den FTP-Server zu verbinden. Entweder sie schaffen die Einstellungen nicht oder sie bekommen eine Fehlermeldung, auch wenn es zuvor ging und auch wenn andere Benutzer mit ihrem System keine Probleme haben. Die Ursache der Probleme konnte auch in Rücksprache mit dem Provider des FTP-Servers nicht gefunden werden. Manchmal hilft ein Update auf die neueste Softwareversion. Außerdem gibt es unlösbare Probleme beim Verwenden von Umlauten. Auch eine Aktualisierung des FTP-Servers half nicht für alle Benutzer.

Ein Benutzer kritisierte, dass via FTP Dateien nicht direkt am Server bearbeitet werden können, sondern zuerst heruntergeladen, dann geöffnet und am Ende wieder hochgeladen werden müssen.

Gefahren

FTP wurde bereits in den 1970ern erfunden und enthielt ursprünglich keinerlei Sicherheitsfunktionen. Zwar ist ein Passwortschutz möglich, aber das Passwort wird unverschlüsselt zum Server übertragen! Deswegen wurden Verschlüsselungsfunktionen hinzugefügt.

Varianten

Leider konnten sich die vielen Experten der Welt nicht auf einen Standard einigen. Daher gibt es zahlreiche Varianten (= Fallstricke):

Verwendung

Üblich scheint heute FTPS über TLS mit expliziter Verschlüsselung und passiver Verbindung zu sein. Für Webspaces dürfte FTP(S) immer noch Standard sein. SFTP dürfte hauptsächlich in der Linux-Welt verbreitet sein.

Zugriffsprogramme

Alternativen zu FTP-Servern

Viele Experten schimpfen über FTP(S?), aber was man stattdessen verwenden soll, bleibt unklar. WebDAV scheint sich nicht durchgesetzt zu haben.

Web-Transferdienste sind (leider) beliebt bei vielen Benutzern, obwohl man bei diesen Javascript aktivieren muss, was ein Sicherheitsrisiko ist, und man muss sich mittels Cookies und Fingerprinting ausspionieren lassen. Ich lade solche Dateien nur von einem eigenen Rechner herunter, auf dem sich keine wichtigen Daten befinden. Das bedeutet viel mehr Aufwand als der Zugriff via FTP-Server, was in Sekunden erledigt ist (wenn es funktioniert).

Wenn ich anderen eine große Datei zukommen lassen muss, stelle ich diese auf meinen Webserver. Der Empfänger kann die dann mit einem Klick herunterladen.

Für die Zusammenarbeit im Team, wo jeder Dateien beiträgt, eignen sich Web-Lösungen wie z. B. Sharepoint von Microsoft besser als Dateien einzeln per E-Mail(-Link) hin- und herzuschicken. Allerdings sind alle mir bekannten Web-Lösungen träge und mühsam; man kann nicht so einfach eine größere Menge an Dateien samt Ordnerstruktur hoch- oder runterladen, geschweige denn einen Upload oder Download auf geänderte Dateien einschränken etc.

Mein Fazit

Zu viele Köche verderben den Brei. Mit Skype oder WhatsApp ist das Verschicken von Dateien überhaupt kein Problem. Der Empfänger braucht keine technischen Einstellungen vornehmen. Solange es für FTP keine solche App gibt, die bei allen Benutzern funktioniert, kann ich FTP für Teamarbeit nicht wirklich empfehlen. – Das ist frustrierend, denn technisch kann ein Zugriff auf eine Ordnerstruktur genauso einfach wie das Versenden einer einzelnen Datei sein. Unglaublich, dass dieses Problem seit den 1970ern nicht wirklich gelöst wurde.

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Probleme mit Zeichensätzen auf FTP-Servern

Weblinks

Seite erstellt am 22.1.2020 – letzte Änderung am 23.4.2020