Kritik an intelligenten Stromzählern
Gegen intelligente Stromzähler werden eine Reihe von mehr oder weniger seriösen Einwänden vorgebracht.
Kritikpunkt | Gegenargument |
---|---|
|
|
| Die durchschnittlichen Energiekosten ändern sich nicht. Durch bewussteren Umgang mit Strom kann Geld gespart werden. |
| Extreme Härtefälle sind nicht zu erwarten. |
| Eine verursachergerechte Kostenabrechnung funktioniert nur, wenn alle mitmachen. Deswegen kann man sich z. B. auch bei der Fernwärme nicht entscheiden, ob man pauschal oder den individuellen Verbrauch zahlen will. Ebenso gibt es kein Recht, Obst und Gemüse das ganze Jahr über zum gleichen Preis erwerben zu können. Es gibt auch kein Recht mehr, dass dein Arbeitgeber, Firmen und Behörden deine Daten nur mit Karteikarten und Schreibmaschinen verarbeiten. Auch zum Reisebuchen brauchst du wahrscheinlich zwangsweise eine Kreditkarte. |
| Durch Nutzung von Handy, Bankomatkarte und Internet entstehen dieselben bzw. noch sensiblere Daten wie durch viertelstündliche Messung des Stromverbrauchs. |
| Die Ermittlung des eingeschalteten Fernsehsenders gelingt bestenfalls dann, wenn alle 2 Sekunden der Verbrauch erfasst wird. Das wäre jedoch eine unnötig große Datenflut. Für die Stromabrechnung werden nur Viertelstundenwerte gemessen. Das eingeschaltete Programm ermitteln spionierende Fernseher mit Internetanschluss. |
| Kraftwerke und Überlandleitungen sind schon längst aus der Ferne abschaltbar. Intelligente Stromzähler sind für Industriekunden bereits seit über 15 Jahren problemlos im Einsatz. Stromausfälle sind durch zeitgleiches Sprengen mehrerer Strommasten möglich. |
| Ob jemand im Haus ist, kann auch durch simple Beobachtung ermittelt werden. |
| Die Geräte werden jahrelang getestet und sind bei Industriekunden längst Standard. |
| Beeinflussungen anderer Geräte sind sehr selten. |
| Die Strahlenbelastung entspricht etwa einer SMS pro Tag und ist damit weit unter den Grenzwerten. Es gibt keinen Beweis, dass Elektrosmog schädlich ist. |
| Mechanische Stromzähler kann jeder Elektriker manipulieren; für intelligente Zähler braucht man ein Informatikstudium. |
| Die Zähler an sich brauchen weniger Strom als die mechanischen Modelle. Inklusive Geräten zur Datenübermittlung ergibt sich ungefähr der gleiche Stromverbrauch. |
| Die Zähler haben keine magischen Fähigkeiten. |
Meine Meinung
Ich sehe keinen vernünftigen Grund, wieso Wutbürger auf die Palme gehen, wenn Stromzähler modernisiert werden sollen:
- Nachdem intelligente Zähler in anderen Ländern und für Großkunden schon seit Jahrzehnten problemlos im Einsatz sind, kann man schwer argumentieren, die Technologie sei unausgereift und gefährlich.
- Schwankende Preise sind bei vielen Gütern üblich, z. B. bei Obst und Gemüse, Reisen, Übernachtungen oder an der Tankstelle. Auch ein Handwerker kostet für Notfälle am Sonntag mehr als unter der Woche.
- Zwangsbeglückung gibt’s z. B. auch beim kostenpflichtigen Kauf eines Personalausweises oder Reisepasses oder bei der Abschaltung des alten, analogen Fernsehens.
- Bei Gefahren durch spionierende Handy-
Apps oder durch Javascript verhallen die warnenden Rufe von Experten ungehört. Im Vergleich dazu sind die Gefahren durch Stromzählerhacker sehr weit hergeholt. - Es wäre zu erwarten, dass die Wutbürger alle ohne Telefon, Javascript, HTML-
Mails , Bankomatkarten, Kreditkarten, Kundenkarten usw. leben und das Internet, wenn überhaupt, nur mit Anonymisierungsdienst nutzen. Ihre Wohnung dürfte nie zeigen, dass sie abwesend sind, und auf Facebook dürften sie nur im Nachhinein von ihrem Urlaub schreiben. Wer nur gewisse, kleinere Risiken kritisiert, handelt unlogisch. - Auch eine Gegensprechanlage müsste als „Spion“ kritisiert werden: Da kann leicht überwacht werden, wie viel Besuch jemand bekommt und wer (wenn die Gespräche mitgeschnitten werden). Oder elektronische Türschlösser – könnten ebenfalls unbemerkt mit Überwachungsfunktion verknüpft werden ...
- Die „Strahlenbelastung“ (mit der man besonders gut Panik schüren kann) ist nicht unbedingt höher als bei der seit Urzeiten verwendeten Rundsteuerung, mit der der Nachtstrom eingeschaltet wird.
Weiter
![]() | Zählpunktpauschale – Eine absurde „Stromzählersteuer“, die auf Druck der Ökostrom- |
Quellen
[1] | Österreichische Ärztekammer: Stellungnahme zur geplanten Intelligente- |