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Am Klimawandel sind hauptsächlich die Reichen schuld?
Die Wiener Arbeiterkammer überraschte mich mit der Aussage:
Der französische Wirtschaftsforscher Lucas Chancel sagt: Von 1990 bis 2019 war das reichste Prozent der Menschen für fast ein Viertel der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.[1]
Ähnlich steht auf einer Website:
Im Beobachtungszeitraum von 1990 bis 2019 war das reichste eine Prozent der Menschen für fast ein Viertel der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
Aber kann das stimmen, dass fast jedes vierte Auto, jedes vierte Haus und jedes vierte andere Produkt für die Reichen hergestellt wird? (Im Durchschnitt ungefähr)
Nein!
In Chancels Studie selbst ist davon die Rede, dass die Reichsten 1% für 21–
Für den Anteil der Reichsten 1% an den aktuellen Treibhausgas-
Um zu berechnen, wer wie viele Emissionen verursacht, hat der Ökonom nicht nur den privaten Konsum berücksichtigt, sondern erstmals auch den CO2-Gehalt von Vermögenswerten und Investitionen , also etwa dem Besitz von Unternehmen oder Aktien. Wie sich zeigt, ist dies der größte Posten bei den Emissionen reicher Menschen.
Diese Rechnung halte ich für fragwürdig, denn die Treibhausgas-
Ohne Reinrechnung dieser fragwürdigen Emissionen
- sinkt die Pro-
Kopf- Emission der 1% Reichsten auf etwa Hälfte (50 statt 101 t/Jahr pro Kopf) - emittieren die 800 reichsten Deutschen "nur" noch je 300 statt 11 700 t/Jahr.
Tatsächlich
Der Energieverbrauch (und damit die Emission von Treibhausgasen) korreliert stark mit den ausgegebenen Geldbeträgen (1 € ≈ 1 kWh). Reiche haben deshalb tatsächlich einen überdurchschnittlich großen ökologischen Fußabdruck, aber es gibt nicht so viele Milliardäre, dass deren schädlicher Überkonsum allein für die Zerstörung des Erdklimas verantwortlich gemacht werden kann. Selbst die 10% Reichsten in Deutschland sind zusammen "nur" für 37% der Treibhausgas-
Mein Fazit
Eine Millionärssteuer genügt nicht. Auch die meisten anderen Menschen (in den reichen Ländern) müssen ihre Emissionen reduzieren.
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Quellen
[1] | AK für Sie. Mitgliederzeitschrift der AK Wien, 7–[2]
| Climate Inequality Report 2023 (PDF, 10 MB), S. 28 und 29 – Dass sich die Prozentzahl im Text (S. 28) und in der Grafik (S. 29) unterscheidet, deutet auf entsprechende Datenunschärfen und ein schlampiges Schreiben hin.
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