Mario Sedlak
Umweltschutz
Kostenwahrheit
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Kostenwahrheit im Lkw-Verkehr

Bei der Bahn ist offensichtlich, dass ihr alle Kosten für das Schienennetz zuzuordnen sind. Beim Lkw-Verkehr ist man hingegen geneigt, die Kosten für den Straßenbau zu "vergessen", denn die Straßen gibt es ja "sowieso". Das ist dann jedoch ein unfairer Vergleich.

Tatsächlich trägt der Lkw-Verkehr nur rund 30% der von ihm verursachten Kosten.[1] Im untergeordneten Straßennetz (d. h. auf Gemeindestraßen) beträgt die Kostendeckung gar nur 18%.[2] In Anbetracht dessen stellen sich die Defizite der Bahn in einem anderen Licht dar.

Mögliche Maßnahmen

Unternehmen, die im freien Wettbewerb stehen, werden i. A. immer die Transportmöglichkeit in Anspruch nehmen, die ihnen am wenigsten kostet. Es führt also kein Weg daran vorbei, den Lkw-Verkehr teurer zu machen, wenn mehr Waren auf der Schiene transportiert werden sollen. Meines Erachtens gibt es keinen Grund, die Lkws finanziell weiterhin zu bevorzugen.

In Konsequenz würden natürlich auch einige Produkte teurer werden, wenngleich die Transportkosten meist nur einen sehr kleinen Anteil am Endpreis haben. Gewisse Preissteigerungen wird man akzeptieren müssen. Man kann nicht beides haben: wenig Lkws und billigste Preise.

Zur Kostenwahrheit gehört auch, dass im Lkw-Verkehr alle gesetzlichen Regelungen eingehalten werden. Wegen fehlender Kontrollen ist dies derzeit nicht der Fall, und so können Lkws zu Schleuderpreisen fahren. Lt. Verkehrsclub Österreich wäre der Lkw-Verkehr um rund 50% teurer, wenn die Transportunternehmen alle Vorschriften einhalten würden!

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Tanktourismus

Quellen

[1]
[2] Greenpeace-Anti-Transitpaket (PDF, nicht mehr aufrufbar), S. 5

Seite erstellt am 21.4.2008 – letzte Änderung am 30.11.2015