Immobilien
Meiner Erfahrung nach glaubt fast jeder zu wissen, dass Wohnungen, Häuser und Grundstücke zu den besten Geldanlagen zählen. Aber es ist kein Naturgesetz, dass Immobilien immer teurer werden. Gegenbeispiele:
- In Baden bei Wien sind kleine Eigentumswohnungen mit weniger als zwei Zimmern kaum mehr gefragt.[1]
- Im Berliner Umland sind die Wiederverkaufswerte von Eigenheimen in 10 Jahren im zweistelligen Prozentbereich gefallen.
- In der Umgebung von Köln gaben die Baulandpreise um 20% nach[2], wahrscheinlich weil die steigenden Treibstoffkosten das Pendeln unattraktiv machen.
- In Deutschland sind die Hauspreise von 1975 bis 2003 im Durchschnitt nur um die Inflation gestiegen. Aus einem gewaltigen Überangebot von Anlagekapital entstand ein ebensolches Überangebot vor allem bei Büros und Gewerbeflächen, wodurch Mieter fehlten und die Preise drastisch sanken.
- In Wien kletterten die Immobilienpreise 1992 auf ein Rekordhoch, das dann 13 Jahre lang nicht mehr erreicht wurde. Ähnliches zeichnet sich seit der Finanzkrise 2008 ab, weil viele Anleger nun in Immobilien flüchten und damit die Preise anheizen. Sie zahlen derzeit so viel, dass ihr Ertrag kaum noch größer als auf einem guten Sparbuch ist.[3]
Vorteile von Immobilien
Der Besitz einer Eigentumswohnung kann einen Beitrag zur Altersvorsorge leisten. Lebt man in den eigenen vier Wänden, braucht man keine Miete mehr zu zahlen (Betriebskosten und allfällige Reparaturen oder Sanierungen natürlich schon noch). Einen eventuell für die Finanzierung des Kaufpreises aufgenommenen Kredit hat man normalerweise bis zur Pensionierung abbezahlt. Ein psychologischer Vorteil von diesem Investment ist, dass man das Ersparte, das in der Eigentumswohnung (oder im Eigenheim) gebunden ist, nicht für andere Zwecke ausgeben kann und so bis ins hohe Alter davon profitieren kann.
Vom Ertrag her sind Aktien langfristig besser, allerdings auch erheblich schwankungsfreudiger. Sparbücher und Anleihen werfen i. A. weniger Ertrag als Immobilien ab. Ob das noch gilt, wenn du einen Kredit aufnehmen musst, um die Immobilie zu finanzieren, solltest du genau nachrechnen. Es gibt auch die Möglichkeit, frei verfügbares Geld in einen Immobilien-
Risiken
Immobilien-
Als Faustregel würde ich sagen: Erzielt ein Immobilien-
Immobilien erzielen eine langfristige Wertsteigerung meines Erachtens hauptsächlich aus zwei Gründen:
- aufgrund von Bevölkerungswachstum
- wenn den Leuten mehr Geld zur Verfügung steht
Beides führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Immobilien, da die meisten Menschen den Wunsch haben, sich eigene vier Wände anzuschaffen. Die Risiken bei einer langfristigen Anlage in Immobilien sehe ich demzufolge darin, dass
- die Bevölkerung schrumpft oder abwandert
- eine Wirtschaftskrise die Leute zum Sparen zwingt
- geänderte Qualitätsansprüche zu Werteinbußen für die eigene Immobilie führen
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Risiken bei der Geldanlage |
Weblinks
- Konsument.at: Böse Überraschungen beim Kauf von Immobilien
Quellen
[1] | Niederösterreichische Nachrichten: Artikel vom 21.5.2007 (nicht mehr aufrufbar) |
[2] | ZDF: Frontal 21, Manuskript zur Sendung vom 15.7.2008 (nicht mehr aufrufbar) |
[3] | News, 9.6.2011, S. 47 |
[4] | Englische Wikipedia: Real estate bubble |