Mario Sedlak
Geld
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Investmentfonds

Für kleine Beträge ist die zur Verringerung des Risikos notwendige Streuung des angelegten Geldes kaum möglich. Hier bietet sich der Kauf eines Investmentfonds an. Damit bist du an einem Depot beteiligt, das viele verschiedene Wertpapiere enthält (typischerweise 20 oder mehr) und so die Auswirkungen eines einzelnen Fehlgriffs minimiert. Käufe und Verkäufe werden ohne deinem Zutun durch den Manager des Investmentfonds getätigt.

Varianten

Jeder Investmentfonds hat einen definierten Anlageschwerpunkt. Dieser kann ganz verschieden sein. Z. B.

Die erzielten Erträge werden entweder jährlich ausgeschüttet oder automatisch wieder veranlagt. Während der Ansparphase sind ausschüttende Fonds meiner Meinung nach nicht sinnvoll.

Es werden auch Sparpläne angeboten, wo du monatlich eine fixe Summe (z. B. 50 €) in einen Fonds einzahlen kannst. Ich nutze solche Sparpläne nicht, da ich lieber flexibler bin.

Es stehen viele tausend verschiedene Investmentfonds zur Auswahl. Bei Direktbanken und Finanzportalen im Internet kannst du kostenlos nach einem Fonds der gewünschten Kategorie suchen.

Nachteile

Die Vorteile eines Investmentfonds bekommst du nicht gratis:

Bei jährlichen Wertschwankungen von ±30%, die bei Aktienfonds üblich sind, erscheinen 1 oder 2% nicht als viel, aber während sich die Wertschwankungen für den langfristigen Investor ausgleichen, bleiben die jährlichen Spesen bestehen. Über Jahrzehnte ergibt sich dadurch aufgrund des Zinseszinseffekts ein erheblicher Verlust.

Meine erste Anlage in Wertpapieren war ein Aktien-Dachfonds. Dachfonds sind jedoch mit den größten Spesen belastet, denn sowohl für den Dachfonds selbst als auch für jeden einzelnen von diesem gekauften Fonds werden Provisionen und Gebühren fällig. Wenn ich heute einen Aktienfonds haben will, suche ich mir den selbst aus oder investiere in Zertifikate; diese haben i. A. geringere Spesen als Investmentfonds. Passiv gemanagte Fonds, die einfach in alle Wertpapiere eines Marktsegments investieren, sind ebenfalls normalerweise deutlich günstiger zu haben als Fonds mit aktivem Management.

Risiken

Je nach Anlageschwerpunkt des Fonds ist eine geplante Behaltedauer (Anlagehorizont) von bis zu 10 Jahren nötig, um etwaige Verlustphasen zu überstehen und den Ausgabeaufschlag wettzumachen. Fonds kann man jedoch üblicherweise täglich wieder verkaufen. Eine Ausnahme sind sogenannte "geschlossene Fonds", bei denen du kaum oder gar nicht aussteigen kannst. Solche Fonds kaufe ich nicht.

Wenn deine Bank in Konkurs geht, kann deinen Investmentfonds-Anteilen, die du bei ihr verwahrst, nichts passieren. Sie gelten rechtlich als dein Eigentum.

Steuerliche Behandlung

Die Besteuerung ist bei Investmentfonds annähernd so wie wenn du die einzelnen Wertpapiere, in die der Fonds investiert, selbst gekauft hättest. Von Ausschüttungen und realisierten Gewinnen sind 27,5% Kapitalertragsteuer zu zahlen. Bei Fonds, die Erträge automatisch reinvestieren, ist die Sache komplizierter. Hast du ausländische Fonds, die nicht mit dem Finanzministerium kooperieren, oder ist dein Wertpapierdepot im Ausland, bist du selber für die Berechnung und Abführung der Steuer verantwortlich.

Im schlimmsten Fall droht eine Pauschalsteuer in Höhe von jährlich 2,5% des gesamten Werts des Fonds (nicht nur des Ertrags). Auf diesem Weg zu viel bezahlte Steuer kann man zwar evtl. zurückfordern, aber zumindest in meinem Fall hat sich das als äußerst mühsam herausgestellt. Mein Antrag auf Erstattung der Steuer aus dem Jahr 2001 wurde erst 2008 erfolgreich erledigt, wobei ich mehrmals nachfragen und einmal Widerspruch einlegen musste.

Wenn du dich für mindestens 10 Jahre binden willst, kannst du der Kapitalertragsteuer entgehen, indem du die Investmentfonds über eine Versicherung erwirbst. Hier besteht eine bemerkenswerte Ungleichbehandlung.

Seit 2011 dürfen Ausgabeaufschlag und etwaige sonstige Kaufspesen nicht mehr dem Kaufpreis zugeschlagen werden. Eine Aufhebung dieser absurden Regelung wird überlegt.

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Seite erstellt am 3.11.2007 – letzte Änderung am 30.4.2020