Mario Sedlak
Geld
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Risiken bei der Geldanlage

Geldentwertung

Auch eine Anlage am Sparbuch, die gemeinhin als "absolut risikolos" gilt, ist in Wirklichkeit gar nicht so sicher. Es ist nämlich unbekannt, wie viel das Geld noch wert sein wird, wenn man es abhebt.

Dieser Effekt der Geldentwertung wird von Beratern und in der Werbung gerne verschwiegen. Vor allem bei Verträgen zur Altersvorsorge musst du die Inflation unbedingt bedenken. Eine garantierte Rente von monatlich 1000 €, deren Auszahlung in 30 Jahren beginnt, entspricht nach heutiger Kaufkraft bei 2% Inflation nur 550 €. Wenn du dann noch 20 Jahre lebst, und die Höhe der Auszahlung bleibt konstant, musst du am Ende mit real 370 € pro Monat auskommen. Sollte die Inflationsrate ansteigen, sieht es natürlich noch schlechter aus.

Aktien, Immobilien, Rohstoffe etc. sind gegen die Inflation weitgehend immun, weil sie Sachwerte sind, d. h. wenn das Geld weniger wert wird, dann steigen sie üblicherweise im Preis entsprechend der Kaufkraft des Geldes (wobei dieser Anstieg jedoch durch Wertschwankungen, die aus anderen Gründen erfolgen, kompensiert werden kann).

Kursrisiko

Im Jahr 2000 ging eine langjährige Boom-Phase an den Aktienmärkten zu Ende und es folgte ein heftiger Abschwung, der bis 2003 dauerte. Die Verluste waren enorm:

Zur Frage der Verlustbegrenzung werden von Experten zwei völlig gegensätzliche Tipps gegeben:

  1. Ruhig bleiben, "wer nicht verkauft, verliert auch nichts".[1]
  2. Verluste zu begrenzen ist das Wichtigste bei der Geldanlage.

Beides kann falsch sein. Im ungünstigsten Fall kriegt man nachher von den "Experten" die Frage gestellt:

Wieso haben Sie genau zur unpassendsten Zeit verkauft?

oder

Wieso haben Sie tatenlos zugesehen, wie die Kurse in den Keller rasseln?

Das Problem ist, dass die weitere Entwicklung zu jedem Zeitpunkt unvorhersehbar ist. Es kann immer noch weiter nach unten gehen und Kurse, die in nicht mehr vertretbare Höhen gestiegen sind, können sich trotzdem noch vervielfachen. Welche Taktik am besten ist, weiß man erst im Nachhinein.

Ich halte häufiges Kaufen und Verkaufen nicht für sinnvoll. Aber bei einem Einstieg in einen riskanten Markt kann es schon klug sein, sich eine Grenze zu setzen, wie viel man maximal verlieren möchte. Dass man den Kleinanlegern gerne sagt, sie sollen "keinesfalls die Nerven wegschmeißen", indem sie Verluste realisieren, hat vielleicht in Wahrheit einen anderen Grund: Man will eine Verkaufspanik vermeiden. Manchmal habe ich den Eindruck, den professionellen Anlegern wäre es am liebsten, wenn die kleinen Privatanleger nur kaufen dürfen.

Was du als Anleger gegen das Kursrisiko auf jeden Fall tun kannst, ist eine breite Streuung.

Weitere Risiken

Wie du dir wahrscheinlich denken kannst, gibt es viele weitere mögliche Risiken. Zu den größten Gefahren zählt, auf einen Betrüger hereinzufallen, der einen sensationellen Ertrag verspricht.

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Streuung des angelegten Geldes

Quellen

[1] ORF-Nachlese, 7.1998, S. 25

Seite erstellt am 3.11.2007 – letzte Änderung am 1.12.2015