Mario Sedlak
Geld
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Anleihen

Anleihen sind Wertpapiere, die ihrem Besitzer Zinsen einbringen; im Grunde vergleichbar mit einem Sparbuch, nur benötigt man für Anleihen i. A. ein Wertpapierdepot. Die Zinsen sind bei Anleihen meist fix über die gesamte Laufzeit. Am Ende der Laufzeit erhält der Besitzer das am Anfang investierte Kapital zurück.

Anleihen kannst du entweder direkt bei der Ausgabe vom Schuldner kaufen oder an der Börse. Besitzt du eine Anleihe für eine gewisse Zeit und verkaufst sie dann wieder (wenn das möglich ist), bekommst du die Zinsen genau für die Zeit, in der du sie im Depot gehabt hat.

Verwendung zur Geldanlage

Anleihen werden von Wertpapieranlegern häufig zum Zwischenparken von Geld verwendet, wenn der Aktienmarkt derzeit nicht attraktiv erscheint.

Für die langfristige Anlage sind Anleihen nur dann empfehlenswert, wenn dir Aktien zu riskant sind. Bereinigt um die Inflation bringen Anleihen im langjährigen Durchschnitt kaum mehr als 2–3% Ertrag pro Jahr. In Niedrigzinsphasen ist oft nicht einmal die Inflation abgedeckt. Ich bin nicht in Anleihen investiert.

Risiken von Anleihen

Der Schuldner kann pleitegehen. Dann werden die Anleihen des Schuldners nur entsprechend der Konkursquote oder gar nicht zurückgezahlt. Für Anleihen gibt es keine Einlagensicherung wie für Sparguthaben.

Anleihen werden im großen Stil vom Staat zur Finanzierung der Staatsverschuldung ausgegeben. Diese Anleihen zählen zu den sichersten, sofern es sich nicht um einen ausländischen Staat mit erheblichem Ausfallsrisiko handelt. Generell gilt: Je sicherer die Anleihe, desto geringer der Ertrag. Deshalb bringen Staatsanleihen die wenigsten Zinsen, i. A. sogar weniger als ein gutes Sparbuch.

Je länger die Restlaufzeit ist, desto empfindlicher reagiert die Anleihe auf Änderungen des allgemeinen Zinsniveaus. Sind die Zinsen gestiegen, bekommst du bei einem vorzeitigen Verkauf den von dir ursprünglich für die Anleihe bezahlten Kaufpreis nur zum Teil zurück. Wenn du eine Anleihe mit Fixzinssatz bis zum Ende der Laufzeit behältst, betreffen dich diese Schwankungen nicht; auf die vom Schuldner bezahlten Zinsen und auf die Rückzahlung am Laufzeitende haben Änderungen des Zinsniveaus keine Auswirkung. Es gibt auch Anleihen mit variablem Zinssatz.

Ob die Zinsen steigen oder fallen werden, weiß niemand. Nicht einmal Tendenzen kann man verlässlich voraussagen.

Es gibt auch Anleihen in ausländischer Währung. Bei diesen besteht zusätzlich das Risiko von Wechselkursschwankungen.

Der Schuldner kann auch eine Privatperson sein. Entsprechende Anlagen sind z. B. über die Plattform GreenXMoney möglich. Hier besteht das Risiko, an einen Betrüger zu geraten.

Steuerliche Behandlung

Zinserträge von Anleihen werden mit 27,5% Kapitalertragsteuer besteuert. Das ist etwas mehr als wie bei Zinsen am Sparbuch. Verkaufst du eine Anleihe vor Ablauf ihrer Laufzeit mit Gewinn, kann zusätzlich "Einkommensteuer auf Spekulationsgewinn" fällig werden (bis Ende 2011). Hast du die Anleihe am 1.10.2011 oder später gekauft, dann wird unabhängig von der Behaltedauer die Kapitalertragsteuer fällig, wenn du die Anleihe mit Gewinn verkauft hast.

Ein Steuerzuckerl sind (bis 2011?) Wohnbauanleihen. Hier sind bis zu 4% Zinsen steuerfrei und zusätzlich bekommt man unter gewissen Voraussetzungen einen Teil des Kaufpreises als Nachlass auf die Einkommensteuer rückvergütet. Allerdings muss man die Papiere dann mindestens 10 Jahre im Depot behalten. Das ist mir zu lang.

Seit 2011 dürfen Kaufspesen nicht mehr dem Kaufpreis zugeschlagen werden. Eine Aufhebung dieser absurden Regelung wird überlegt.

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Hybridanleihen

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Seite erstellt am 3.11.2007 – letzte Änderung am 2.4.2017