Mario Sedlak
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Sparkonto mit hohen Zinsen (Werbung)

Sparbuch

Sparbücher zählen zu den beliebtesten Anlageformen der Österreicher. Wie viel Zinsen man bekommt, ist von Bank zu Bank sehr unterschiedlich. Die Großbanken zahlen meist am wenigsten.

Im Internet kann man sich relativ rasch einen Überblick verschaffen, z. B. mit dem Bankenrechner der Arbeiterkammer.

Ich bin schon bei einigen Instituten Kunde geworden und habe überall gute Erfahrungen gemacht. Unbedingt achten sollte man auf versteckte Spesen. Manchmal wird eine laufende Gebühr verrechnet. Die Schließungsspesen können erheblich sein. Ich zahlte im Jahr 1994 bei der Bank Austria (damals noch Zentralsparkasse) für die Auflösung meines Schulsparkontos "mit Zinsen wie am Sparbuch" satte 7,27 €! Das war mehr als ich während Bestehen des Kontos an Zinsen eingenommen hatte.

Alle Banken müssen einer gesetzlichen Einlagensicherung angehören. Sofern du nicht mehr als 100 000 € anlegst, brauchst du dir keine Sorgen darüber machen, ob die Bank pleitegehen könnte!

Laufzeit

Üblicherweise bekommt man umso höhere Zinsen, je länger man sich bindet. Will man das Geld dann aber früher als geplant abheben, werden hohe Strafzinsen (0,1% pro Monat) fällig. Die Bank kann sich sogar weigern, das Geld vorzeitig auszuzahlen. (War bei der Trigon-Bank der Fall, bevor sie zahlungsunfähig wurde.) Umgekehrt kann die Bank ein Sparbuch auch aufkündigen, wie die BAWAG bei ihrem "unbefristeten Vorsorge-Kapitalsparbuch" gezeigt hat.

Bei häufigen Einzahlungen auf ein gebundenes Sparbuch kann es schwer werden, nachher zu bestimmen, wann welcher Betrag ohne Strafzinsen abgehoben werden kann. Oft sehen das auch die Bankmitarbeiter im Computer nicht. Positive Ausnahme ist die BAWAG: Dort bekomme ich auf Wunsch kostenlos einen Ausdruck mit allen Fälligkeitsterminen.

Bei ungebundenen (= "täglich fälligen") Sparbüchern kannst du das Einbezahlte jederzeit wieder abheben. Wenn du das innerhalb von 14 Tagen tust, bekommst du allerdings stillschweigend keine Zinsen dafür.

Sinnvoll ist es, einen gewissen Betrag (vielleicht ein bis zwei Monatsgehälter) täglich verfügbar zu halten, damit du eine Reserve für Unvorhergesehenes hast. Darüber hinausgehende Beträge, die du länger nicht brauchst, sind auf einem höher verzinsten gebundenen Sparbuch oder bei einer anderen Anlageform besser aufgehoben. Keinesfalls solltest du Spargeld am Giro-Konto belassen, denn da bekommst du i. A. die mickrigsten Zinsen.

Steuerliche Behandlung

Üblicherweise werden Zinserträge mit 25% Kapitalertragsteuer belastet. Die Steuer wird von der Bank automatisch abgezogen – außer die Bank befindet sich im Ausland; dann musst du die Erträge in die Einkommensteuererklärung aufnehmen. Sie werden aber genauso wie inländische mit 25% besteuert.

Bis 2006 gab es hier eine grobe Ungleichbehandlung, durch die österreichische Anleger im Ausland bis zu 730 € Zinsen pro Jahr steuerfrei kassieren konnten. Das ist nun vorbei.

Risiko

Sparguthaben gelten als "risikolos", doch das stimmt nur bedingt. Die Zinsen bekommt man zwar garantiert (unter den Voraussetzungen der Einlagensicherung) und auch das angelegte Kapital wird zurückbezahlt – aber wie viel sind Kapital und Zinsen zu diesem Zeitpunkt wert? Das hängt von der Inflation ab. Und so gesehen sind Sparbücher gar nicht so risikolos wie es auszusehen scheint.

Bei einer Inflation von 2% und einem Zinssatz von 3% beträgt der reale Zuwachs nur knapp 1%, und davon werden noch 0,75% Kapitalertragsteuer abgezogen. Bekommst du weniger als 2,7% Zinsen für dein Erspartes, verlierst du in dem Fall sogar Kaufkraft.

Entscheidend ist letztlich, wie viel du real (also inflationsbereinigt) für die Geldanlage bekommst. Ein Zinssatz von 8% ist nicht unbedingt attraktiver als ein Zinsniveau von 3%, wenn die Inflation im ersten Fall entsprechend hoch ist. Psychologisch macht es aber (leider) einen großen Unterschied: Wenn man nominell (also scheinbar) höhere Zinsen bekommt, ist die Sparneigung der Bevölkerung größer.

Alternativen zum Sparbuch

Vom Ertrag her sind diese Alternativen meiner Erfahrung nach jedoch kaum besser als ein gutes Sparbuch.

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Einlagensicherung

Weblinks

Institute, die in der Vergangenheit (meist bei Markteintritt) gute Zinsen zahlten:

Seite erstellt am 3.11.2007 – letzte Änderung am 27.11.2019