Kritik an "Pro Planet"
Nur geringfügige Verbesserungen
"Pro Planet" soll ein Gütesiegel für den Massenmarkt sein. Kunden sollen nicht durch höhere Preise abgeschreckt werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass aus Sicht des verantwortungsvollen Konsumenten viele Wünsche offenbleiben:
- Für den Pro-
Planet- Anbau sind (oder waren) Pestizide zugelassenen, die tw. von Greenpeace als besonders gefährlich eingestuft sind.[1] - Spanische Pro-
Planet- Landwirte werden vertraglich verpflichtet, Wasser nur aus legalen Quellen zu beziehen und ausschließlich legale Anbauflächen zu nutzen.[2] – Da muss man schon sehr optimistisch sein, wenn man glaubt, dass eine vertragliche Verpflichtung etwas bringt, wenn nicht einmal eine gesetzliche Verpflichtung eingehalten wird! - In einem deutschen Stall leben bis zu 20 Pro-
Planet- Hühner auf einem Quadratmeter, kritisiert Ökotest. Der ausgelobte Vorteil "ohne Gentechnik" sei ohnehin bei den meisten Züchtern erfüllt. In Österreich wurde den Pro- Planet- Hühnern hingegen etwas mehr Platz gegönnt.
Zu viel versprochen
"Pro Planet" soll auch die "sozialen Bedingungen verbessern". "Das kann jeder sehen und nachprüfen", behauptete Rewe in einem Werbespot. Journalisten des WDR-
Es scheint ein klarer Fall zu sein, wo die Marketing-
- Das mit der Nachprüfbarkeit wurde noch während der Recherchen des WDR von der Rewe-
Website entfernt. - Die Pro-
Planet- Werbespots tragen nicht mehr so dick auf. - Rewe gab zu, die Pro-
Planet- Sozialstandards nicht garantieren zu können, weil es keine so strenge und umfassende Kontrolle gibt. - "Aus Gründen des Wettbewerbsschutzes" bzw. "im Sinne unserer Partner" könne Rewe keine Pro-
Planet- Erzeugungsbetriebe in Spanien nennen.
Für noch kritikwürdiger halte ich, wie Rewe auf die Blamage durch den WDR-
Mehr Verwirrung als Hilfe
Laut Eigendarstellung ist Pro Planet
- ein "Navigationssystem für nachhaltigere Produkte"
- "eine verlässliche Orientierungshilfe für Verbraucher, die mit ihrem Einkauf auch etwas für die Umwelt und die Sozialverträglichkeit von Produkten tun wollen."
Klingt schön, aber was soll ein durchschnittlicher Kunde davon halten, wenn spanische Tomaten das Pro-
"Viele Konsumenten sind mit der derzeitigen Kennzeichnung überfordert", heißt es vonseiten des Umweltbundesamts. Das kann ich mir gut vorstellen. Greenpeace, Foodwatch und die deutsche Verbraucherzentrale sehen Gütesiegel wie Pro Planet kritisch. Es besteht der Verdacht, dass diese hauptsächlich der Imageverbesserung und Verkaufsförderung dienen.
Mein Fazit
Für mich ist das Pro-
Sicher gibt es auch Verbesserungen, die "Pro Planet" gebracht hat. Oft sind diese aber so gering, dass der Kritikpunkt, das Siegel diene nur zur Gewissensberuhigung der Käufer, meines Erachtens zu Recht erhoben werden kann.
Weiter
Pro Planet in Österreich – Dass es dort andere Kriterien unter dem selben Namen gibt und Rewe in beiden Ländern nicht immer miteinander kooperiert, sind weitere Kritikpunkte. |