Umweltberatung
Die Umweltberatung habe ich zunächst aufgrund ihres Namens für eine öffentliche Einrichtung gehalten; in manchen Bundesländern ist/war sie jedoch als privater Verein organisiert. Die Wiener Umweltberatung gehört zu den Volkshochschulen und wird von der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien basisfinanziert. Alle Teilorganisationen der Umweltberatung dürften ihr Geld überwiegend von der öffentlichen Hand beziehen. Spenden von Privatpersonen haben nur untergeordnete Bedeutung. Soweit ich sehe, werden sie gar nicht aktiv eingeworben.
Der bundesweite Dachverband der Umweltberatung, wo man Mitglied werden konnte, wurde 2013 aus nicht veröffentlichten Gründen aufgelöst. Am einheitlichen Außenauftritt der Umweltberatung hat das jedoch nichts geändert.
Arbeit
Die Umweltberatung veranstaltet (meist kostenpflichtige) Kurse und Vorträge und arbeitet intensiv mit Gemeinden zusammen, um Umweltschutzprojekte durchzuführen. Beraten werden aber auch Firmen, Vereine und Privatpersonen.
Themenschwerpunkte
Zu den Spezialthemen der Umweltberatung zähle ich Haushalt, Garten, Hausbau und Wasser. In diesen Bereichen verfügt sie über ein umfassendes Wissen, aber auch alle anderen Umweltschutz-
Die Umweltberatung wirbt für einen nachhaltigen Lebensstil, ist aber keine reine Umweltschutzorganisation. Sie warnt z. B. auch nachdrücklich vor Elektrosmog und selbst Themen aus dem Bereich der Esoterik haben bei ihr Platz:
- Wasseradern – "Man sollte das Grundstück ... unbedingt von einem Radiästheten [Wünschelrutengänger] auf Störzonen untersuchen lassen".[1]
- Feng Shui – z. B. bei der Einrichtung des Schlafzimmers
- Mondglaube – "Der Mond beeinflusst den Erfolg oder Misserfolg des Obstbaumschnittes."[2]
- Wasserbelebung – Im Wasser werden "Informationen gespeichert".[3]
Politisch ist einer der größten Erfolge der Umweltberatung, dass man Werbematerial abbestellen kann. Die entsprechende Gesetzesänderung kam 1991 aufgrund einer österreichweiten Aktion der Umweltberatung zustande.[4]
Service
Ohne Mitgliedschaft, Abo etc. kann man von der Umweltberatung eine kostenlose Auskunft per Telefon oder E-Mail bekommen, wie ich angenehm überrascht selbst festgestellt habe.
Wenn ich unabhängige Beratung brauche, ist die Umweltberatung einer der seriösesten Ansprechpartner für mich.
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Weblinks
Literatur
- Lebensart. Das Magazin für nachhaltige Lebenskultur – Diese Zeitschrift ist im Umfeld der Umweltberatung entstanden und wurde bis 2009 kostenlos an die Mitglieder der Umweltberatung versandt. Lebensart enthält interessante und gut aufbereitete Artikel. Negativ fällt mir auf, dass Anzeigen oft wie redaktionelle Beiträge aufgemacht sind. Man muss genau schauen, um das Wort "Advertorial" oder dgl. zu entdecken.
Quellen
[1] | Friedrich Heigl, Umweltberater, Lebensart. Magazin für eine nachhaltige Lebenskultur, 1a/2008, S. 8 |
[2] | Umweltberatung: Die neue Umwelt. Zeitschrift für Umweltschutz & Lebensqualität, 2.2000, S. 20 |
[3] | Lebensart. Magazin für eine nachhaltige Lebenskultur, 6/2007, S. 41 |
[4] | Umweltberatung: Die neue Umwelt. Zeitschrift für Umweltschutz & Lebensqualität, 6.1998, S. 8 |