Wie glaubwürdig sind die Herkunftsangaben von regionalen Produkten?
Wer sich für regionalen Konsum entscheidet, der erwartet meist, dass die Produkte vollständig in der Region erzeugt wurden. Vor allem bei zusammengesetzten und verarbeiteten Produkten ist das aber selten der Fall. Der "Schwarzwälder Schinken" muss z. B. nur im Schwarzwald geräuchert worden sein; das Fleisch kann von irgendwoher kommen. Das gilt erst Recht für das Futter, mit dem die Tiere gemästet wurden. Dieses kommt in Österreich meist aus Übersee.[1]
Selbst bei pflanzlichen Produkten erlebt man Überraschungen: "Steirisches Kürbiskernöl" kann ganz legal aus Niederösterreich oder dem Burgenland stammen!
Herkunftsanalysen
Boden, Luft und Wasser enthalten verschiedene Atomsorten (Isotope, Spurenelemente) in regional unterschiedlicher Zusammensetzung. Als der österreichische Verein für Konsumenteninformation mit dieser Methode 2012 erstmals Kürbiskernöl untersuchen ließ, fand er nur in jeder 2. Flasche Öl aus österreichischen Kernen. Auf den Flaschen steht "gepresst in Österreich" – das stimmt sogar, aber dass die Kerne aus China stammen, wird verheimlicht. Sogar die Bio-
Bei einem Test der Stiftung Warentest (mit Isotopenanalyse) waren die regionalen Produkte alle wirklich aus der Region.
Alle deutschen Bäcker und Händler sagen, dass sie nur Teiglinge aus Deutschland oder den Nachbarländern verwenden, aber laut offizieller Statistik importierte Deutschland 18 071 t "Backwaren und andere Zubereitungen aus Getreide" aus China. Da wäre eine Herkunftsanalyse angebracht ...
Eigene Erfahrung
Firmen, die ein gutes Marketing haben, versprechen in der Werbung oft mehr, als sie halten können. Ein Beispiel dafür ist der Bio-
Jede Woche packen wir Kistln, welche regional, saisonal aber dennoch abwechslungsreich sind.[4]
Wir bieten Ihnen damit eine regionale Versorgung ohne lange Transportwege. Alles ist ganz frisch und Sie sparen Zeit fürs Einkaufen!
Im Widerspruch dazu enthielt 2008 das "Büro-
Was tun?
- Bei Bio-
Produkten wird der Ursprung der Zutaten als "EU-/Nicht- " angegeben. Das halte ich für glaubwürdig, aber der Hersteller muss nur Rohrzucker verwenden, und schon weiß man nicht mehr, woher die Früchte für die Marmelade gekommen sind, denn es gibt nur eine Angabe für das gesamte Produkt.EU- Landwirtschaft - Im Zweifel wird es vom Weltmarkt sein, denn ein regionaler Ursprung ist ein gutes Verkaufsargument, das wohl kaum unerwähnt bleibt.
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Quellen
[1] | Global 2000: Fleischatlas Österreich. Zurück zum Sonntagsbraten (PDF), S. 8 |
[2] | News, 13.12.2012, S. 22f. |
[3] | Carsten Löffler, Kommentar vom 28.12.2012 12:14 (nicht mehr aufrufbar) |
[4] | Biohof Adamah: Aufg'weckt. Lebendige Nachrichten vom Ackerboden, Ausgabe 7 (PDF, 2 MB), S. 2 |