Folgen des Klimawandels
"Ich freu mich schon, wenn der Winter wärmer wird. Schnee brauch ich nicht", hab ich in meinem Bekanntenkreis nicht nur einmal gehört. Leider sind die Auswirkungen des Klimawandels aber nicht so einfach, wie man sich das oft vorstellt.
- Wir freuen uns über wärmere Winter – anderswo drohen ganze Länder zur trockenen Wüste zu werden.
- In kalten Ländern gedeiht mehr, in vielen warmen Ländern weniger bis gar nichts mehr.
- Wir müssen im Winter zwar weniger heizen, aber im Sommer mehr kühlen.
- Die Zahl der Kältetoten sinkt, aber die Zahl der Hitzetoten steigt.
- Manche Länder haben in wärmeren Wintern weniger Arbeitslose, andere mehr.
- Höhere Temperaturen bewirken stärkere Stürme.
- Auftauende Böden lassen Hänge abrutschen und Häuser einsinken.
- Der Meeresspiegel steigt und droht fruchtbare Landstriche sowie reich bevölkerte Küstenabschnitte in armen Ländern zu überfluten. Ausmaß des Anstiegs in den nächsten 2000 Jahren:[1]
- 5–
10 m, wenn die Menschheit wie bisher weitermacht - 2–
5 m, wenn die globale Erwärmung bei 2°C begrenzt wird
- 5–
Insgesamt überwiegen die Nachteile des Klimawandels bei weitem und treffen besonders stark die Entwicklungsländer, denen die finanziellen Mittel fehlen, um sich gegen die drastischen Folgen zu schützen. Wir in den reichen Ländern werden uns aber nicht entspannt zurücklehnen können, denn wir sind die Hauptverursacher des Klimaproblems und wir werden für die Beseitigung der Schäden aufkommen müssen. Das bedeutet hohe Kosten auch für uns.
Vor allem blühen uns dann große Flüchtlingsströme, denn wenn ganze Städte oder Länder von der Landkarte verschwinden oder zur Sahara werden, wo sollen denn die Menschen dann hin? Man schätzt, dass es bereits heute zig Millionen Umweltflüchtlinge gibt. Die Zahl könnte bis 2050 auf 200 Millionen steigen. Das sollte Menschen, die der Meinung sind, "Überfremdung" und "Ausländer" sind ein wichtigeres politisches Thema als Umweltschutz, zu denken geben.
Laut Weltgesundheitsorganisation sterben schon heute mehr als 150 000 Menschen pro Jahr an den Folgen der globalen Erwärmung.
Skeptiker
Den Skeptikern möchte ich sagen: Es ist nicht sicher, ob alles wirklich so kommen wird – es könnte noch schlimmer werden! Z. B. wenn gewisse Punkte überschritten werden, die zu einer dauerhaften Veränderung auf der Erde führen, welche kaum mehr rückgängig gemacht werden kann.
Das Erdklima ist ein zu komplexes System, als dass man es bis in alle Details im Modell nachbilden kann. Daraus die Hoffnung abzuleiten, dass das "Experiment" schon gut ausgehen wird, halte ich aber für sehr gewagt und verantwortungslos. Im Gegenteil: Je weniger man weiß, desto vorsichtiger sollte man sein!
Umweltwirkungen
- Versauerung der Meere, wodurch vor allem Muscheln und Korallen bedroht sind
- Weltweit könnten 20–
30% aller Tier- und Pflanzenarten aussterben, weil sie sich nicht schnell genug an die Klimaveränderung anpassen können. - Ganze Ökosysteme könnten zusammenbrechen, Schädlinge sich ausbreiten.
- Auch der Regenwald reagiert empfindlich.
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Weblinks
- Wikipedia: Folgen der globalen Erwärmung
- Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG):
- Zehn häufig gestellte Fragen zum Klimawandel – Insb. zu den Folgen für Österreich
- Ausführlichere Seiten über Klimafolgen
- Gesellschaft für ökologische Forschung: Gletscherarchiv – Fotovergleiche
Quellen
[1] | News, 1.4.2022, S. 44 |