Warum machen so viele bei der Mülltrennung mit?
80–
Meine Vermutung
Das Besondere an der Mülltrennung ist, dass man hier etwas für die Umwelt tun kann, das
- nichts kostet
- nur wenig Zeit braucht und
- nichts mit Sparen, Verzicht oder unbequemen Einschränkungen zu tun hat
Ich vermute, dass alle diese Dinge, die ich gerade aufgezählt habe, unpopulär sind und deshalb so wenig Unterstützer finden, auch wenn – rein sachlich betrachtet – der Mehraufwand und die sonstigen Nachteile oft nur minimal sind.
Andere Umweltschutz-Aktivitäten zum Vergleich
- Bio-
Produkte oder WC-Papier aus Altpapier kaufen – Kostet Geld. - auf Umweltschutz-
Demos gehen, sich aktiv für den Umweltschutz einsetzen usw. – Dafür braucht man Zeit. - Standby-
Verbrauch auf ein Minimum reduzieren – Kostet nicht viel Zeit, bringt sogar Geld, ist aber mit dem unbeliebten Gedanken "Sparen" verbunden. - das Auto stehen lassen, wann immer es möglich ist – Man will nicht verzichten.
- Getränke bevorzugt in Pfandflaschen kaufen (die es reichlich zu kaufen gäbe, wenn sie von 80–
90% bevorzugt würden) – Wird als unbequem empfunden.
Mein Fazit
Die Menschen sind bereit, auch etwas zu tun, wovon sie nicht unmittelbar profitieren. Eine breite Unterstützung finden aber nur Maßnahmen, die nicht "weh tun". Wenn Appelle ungehört verhallen, liegt das nicht an ungeschickter Kommunikation.
Die Mülltrennung ist ein Beitrag zum Umweltschutz, den man gerne leistet, weil man so ohne große Mühe das Gefühl bekommt, dass man nicht zu den "Rücksichtslosen" gehört, denen die Umwelt egal ist, weil man "ja was macht".
Weiter
Siehe auch
- So lebe ich – Weitere Beispiele für Umweltschutz-
Aktivitäten - Wie können wir die Welt retten? – Weitere Analysen zu den Beweggründen von Menschen in Bezug auf Umweltschutz
Quellen
[1] | Vgl. Umweltberatung: Getränkeverpackungen am Prüfstand (PDF, 1 MB), S. 1 – "Einweg- In Umfragen sind die Werte tw. noch höher, aber zwischen "sagen" und "tun" besteht oft ein Unterschied, sodass ich den Umfragen weniger glaube. |