Radrouten – Kritik
Meine Erfahrung mit den beschilderten Radrouten ist überwiegend positiv, aber Verbesserungsmöglichkeiten gibt es trotzdem noch viele.
Beschilderung
Größtes Problem ist, sich nicht zu verfahren. Auf einer 80 km langen Route darf man kein einziges Schild übersehen. Ist man einmal vom Weg abgekommen, stehen die Chancen schlecht, irgendwann wieder einem brauchbaren Wegweiser zu begegnen. Zubringer-
Wenn ich von einer Route abgekommen bin, fahre ich entweder wieder zurück zu dem Punkt, wo ich zuletzt eine Beschilderung der Route gesehen habe, oder ich fahre mit einer Straßenkarte weiter.
Manchmal fehlt auch tatsächlich ein Schild. Wenn ich zu einer Kreuzung komme, wo ich keinen Wegweiser der Route sehe, dann schau ich in alle Richtungen:
- Manchmal gibt es nur in entgegengesetzter Richtung einen Wegweiser und man kann aufgrund des Ortes, wo er angebracht ist, schließen, in welcher Richtung es weitergeht.
- Manchmal ist das nächste Schild zwei Gassen weiter erkennbar. Man hat sich deshalb das Schild an der Kreuzung erspart.
- Oder ich fahr ein Stück zurück. Zuweilen befindet sich ein Wegweiser schon 20 m vor der Kreuzung, weil es dort bereits einen Pfeiler gab, an dem man das Schild anbringen konnte.
- Manchmal ist es ein guter Tipp, auf Pfeile, die am Boden aufgemalt sind, zu achten.
- Ist nirgends ein Wegweiser erkennbar, dann geht es entweder geradeaus weiter oder ich bin von der Route abgekommen.
Sogar auf der Donauinsel habe ich mich schon verfahren. Durch hohes Gebüsch und Bäume sowie fehlende Wegweiser habe ich die Abfahrt zu meiner Brücke (beim Knoten Kaisermühlen) nicht gesehen.
Bei Sackgassen- und Fahrverbots-
Es gibt komplizierte Wegweiser, an denen ich lange herumrätselte, bis ich verstand, was sie mir sagen wollen (Beispiel siehe Foto 2).
Als Radfahrer weiß ich oft nicht, welchen Ort ich gerade erreicht habe. Eine Beschilderung am Ortsanfang wie auf Autostraßen gibt es bei Radrouten nur selten.
Routenbezeichnungen
Im Raum Krems/Langenlois hat man meines Erachtens zu viel des Guten getan: auf dem gleichen Abschnitt fünf oder mehr beschilderte Radrouten – das geht zu Lasten der Übersichtlichkeit. Und wenn mal die einen, dann wieder die anderen Routen ausgeschildert sind, wird man unsicher, ob man noch richtig fährt. Die Radrouten im Raum Krems/Langenlois verlaufen tw. ohnehin überwiegend auf den normalen Straßen mit Autoverkehr – da kann ich gleich nach der Straßenkarte fahren.
Extrem verwirrend finde ich, wenn sich eine Radroute an einer Stelle in zwei Strecken aufspaltet, wobei beide Teilstrecken die gleiche Bezeichnung haben (Beispiel siehe Foto 4)! Wie kann das sein, dass ein- und dieselbe Straße plötzlich in zwei verschiedenen Richtungen weitergeht?
Benützungseinschränkungen
Am Donauradweg ist beim Kraftwerk Altenwörth nach Sonnenuntergang geschlossen – das habe ich bei einer europäischen Verbindungsstrecke (Euro Velo 6) nicht erwartet. Auch andere Donauübergänge sind zu gewissen Zeiten gesperrt.[1]
Bis Ende März gibt es auf manchen Strecken "Wintersperre" – auch wenn längst kein Schnee mehr liegt. Meist kann man zwar trotzdem fahren (wie immer "auf eigene Gefahr"), aber mir ist auch schon passiert, dass der Weg dann plötzlich an einer Baustelle endete (siehe Foto 6).
Weiter
Siehe auch
Weblinks
- Radfahranlagen-
Mängelrecherche 2000 Wiener Neustadt (PDF, 48 Seiten) - Kritik am Radwegnetz in Wien
- Radkummerkasten (Javascript, moderner Browser und Cookies erforderlich) – Zum Melden von Problemen im Wiener Radnetz
- Alternative von der Stadt Wien ("Mobilitätsagentur") (Javascript erforderlich)
Quellen
[1] | Donauradwegfolder (PDF, nicht mehr aufrufbar), S. 9 |