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Meine Erfahrungen beim Nachkochen
Ich habe hauptsächlich Kuchen und Süßspeisen anhand der angegebenen Rezepte gekocht. Der wichtigste Vorteil am Selberkochen ist für mich, dass ich weiß, welche Zutaten verwendet wurden. In Bäckereien und Restaurants erfährt man das kaum, und auch in Supermärkten findet man in vielen Kategorien nur Produkte mit zugesetztem Aroma. Das ist eine Folge dessen, dass vielen Konsumenten nur wichtig ist, dass etwas gut schmeckt, aber nicht, dass etwas Gutes drin ist.
Biskuitroulade
Das Rezept sagt:
In heißem Rohr sehr schnell backen (ca. 5 bis 10 Min.)
Leider gelang das nicht: Je nachdem, wie viel Grad Celsius man als „heißes Rohr“ versteht, war die Biskuitroulade nach 10 Minuten am Boden schwarz oder zum Teil noch flüssig. Auch eine andere Backzeit oder Vorheizen des Backrohrs (obwohl nicht im Rezept angegeben) half nichts. In welcher Höhe man das Backblech ins Rohr schieben soll, steht auch nicht im Rezept, aber auch hier führte keine der Möglichkeiten zum Erfolg.
Ich hatte dann jedoch die Idee – da anscheinend in meinem Gasherd die Hitze zu stark von unten (und zu schwach von oben) kommt – die von unten kommende Hitze etwas abzuschirmen. Das erreichte ich, indem ich auf das Backblech ein zweites gab, sodass zwischen den beiden eine ca. 1 cm dicke isolierende Luftschicht ist (Luft ist ein schlechter Wärmeleiter). Dadurch war das Problem mit dem „Anbrennen“ tatsächlich gelöst! Die Backzeit beträgt allerdings nicht 5–
Woran man erkennt, dass die Biskuitroulade fertig ist, gehört auch wieder zu dem „Grundwissen“, das in dem Kronenzeitung-
Es hat sich bewährt, die fertig gebackene Biskuitroulade sofort auf ein kaltes, nasses Geschirrtuch zu legen, am besten gleich darauf ein zweites Mal wiederholen. Dadurch bleibt die oberste Haut der Roulade nicht so stark am Backpapier kleben. Solche „Details“ findet man in den Rezepten in dem Kochbuch auch kaum. Ich habe den Trick im Bekanntenkreis erfahren.
Inzwischen habe ich schon sehr oft eine Biskuitroulade gebacken, wobei ich das angegebene Rezept in folgenden Punkten abgeändert habe:
- doppelte Menge (sonst zu schnell aufgegessen)
- kein Zitronenabgeriebenes (brauch ich nicht)
- Vanillezucker muss nicht unbedingt sein (kaum ein merkbarer Unterschied)
- Ich spare mir, die fertig gebackene Biskuitroulade auf ein gezuckertes Papier zu stürzen. (unnötiger Aufwand)
- Ich erlaube mir, auch Erdbeer-
Marmelade zu nehmen, obwohl eigentlich laut Rezept nur Marillen-, Ribisel- oder Himbeer- Marmelade gestattet ist. (Zitat: Bei den Mehlspeisen „halte man sich ganz genau an das Rezept im vorliegenden Kochbuch.“)
Semmelschmarren
Zutaten: 6 Semmeln, 3/8 l Milch, 2 Eier, 2 Esslöffel Mehl, 1 Prise Salz, 2 dkg Rosinen, 10 dkg Butter (oder Öl)Die Semmeln in Scheiben schneiden. Die Eidotter, den Zucker und das Salz mit der Milch absprudeln und über die Semmelschnitten gießen. ...
Fällt dir was auf (außer dass Dekagramm falsch abgekürzt ist)? Das Rezept sagt, was mit dem Zucker zu tun ist, aber in der Zutatenliste scheint der gar nicht auf! Also wie viel Zucker soll ich nehmen?! Liest man das ganze Rezept, erkennt man vielleicht, dass das angegebene Mehl nicht verwendet wurde. Also ist vermutlich das Mehl in der Zutatenliste ein Druckfehler und gehört durch Zucker ersetzt.
Außerdem bin ich mit 3/8 l Milch nicht ausgekommen. Ich mach das Rezept mit 3/4 l Milch und 3 Eiern. Sonst bleiben einige Semmelschnitten trocken.
Mohrenkuchen
Nachdem die Firma Anker meinen geliebten „Mohrenkuchen“ aus dem Sortiment genommen hatte, sah ich im Kronenzeitung-
Kaiserschmarren
Bei dieser Süßspeise handelt es sich um Palatschinken-
Die Eidotter mit Mehl, Zucker, Salz und der nötigen Menge Milch zu einem dickflüssigen Teig versprudeln.
Ja, genau das hab ich gemacht – aber der Kaiserschmarren ist sehr hart geworden. Ich hatte zu wenig Milch genommen.
Es kann durchaus sein, dass man bei einem Rezept keine fixe Menge angeben kann, weil das z. B. von der Größe der Eier oder anderen nicht genau vorgegebenen Dingen abhängt oder weil der eine gerne harten und der andere gerne weichen Pfannkuchen hat. Aber nur anzugeben „nach Bedarf“, ist in einem Kochbuch wenig hilfreich. Ansonsten würde sich bei konsequenter Fortführung dieser Idee ein „Rezept“ der folgenden Art ergeben: „Man nehme die gewünschten Zutaten in der Menge nach Bedarf, bearbeite sie so, wie man es bevorzugt, und backe oder brate sie dann so lange wie nötig.“
Ich vermute, die Kronenzeitung-
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