Mario Sedlak
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Die Zutatenliste verrät, ob der Hersteller beim Geschmack getrickst hat.

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Mit Aroma kann man teure Rohstoffe einsparen.

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Gerade auch in teuren Geschäften trifft man auf aromatisierte Produkte. Erwarten die Kunden dort einen einzigartigen Gaumenkitzel?

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Künstliche Aromen

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Immer mehr Lebensmittel werden mit künstlich hergestelltem Aroma "verbessert". Naturbelassen schmeckt es den Kunden offenbar nicht gut genug.

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Wer denkt sich was dabei, seinen Kindern aromatisierte Lebensmittel zu geben?

Aroma

Ich bin niemand, der besondere Anforderungen an die Kochkunst hat. Ich suche keine außergewöhnlichen Geschmackserlebnisse und besuche keine teuren Lokale. Das "vornehme" Essen finde ich sogar schlechter als normale Hausmannskost. Im Supermarkt habe ich früher meist die billigsten Lebensmittel gekauft, da mir alle gut schmeckten.

Im Jahr 1998 erfuhr ich in einer Fernsehreportage[1] etwas, das ich bisher noch nie gehört hatte: dass in Lebensmitteln auch ungiftige Stoffe schädliche Wirkungen haben können!

Wirkung und Verwendung von Aromen

Aromastoffe sind reiner Geschmack und Geruch. Damit kann man Menschen dazu bringen, etwas gerne zu essen, das sie normalerweise aus geschmacklichen Gründen nicht verzehren würden.

Für die Lebensmittel-Industrie haben Aromen viele entscheidende Vorteile:

Die Gefahr dabei wurde mir sofort plausibel:

Ich habe für mich die Konsequenz gezogen und schrittweise auf Produkte mit Aromazusatz, die ich tw. schon seit meiner frühen Kindheit gerne gegessen hatte, endgültig verzichtet. Der Preis ist jetzt nicht mehr mein 1. Einkaufskriterium. Heute schaue ich immer auf die Zutatenliste (die auf jedem verpackten Lebensmittel angegeben sein muss), bevor ein Artikel in meinen Einkaufswagen kommt. Wenn der Hersteller für sein Produkt Aroma gebraucht hat, ist das für mich ein Indiz, dass die Qualität des Produktes minderwertig ist.

Dabei ist es völlig egal, ob "natürliches Aroma", "naturidentisches Aroma" oder nur "Aroma" auf der Zutatenliste steht. Alle bewirken einen künstlich verbesserten Geschmack. Das "natürliche Aroma" im Fruchtjoghurt kann ganz "natürlich" aus Sägespänen, Ölen oder Pilzen gewonnen worden sein.

Hauptsache, es schmeckt?

Aromen sind Stoffe ohne jeglichen Wert für unseren Körper. Welchen Sinn kann es haben, diese in unser Essen zu mischen? Meiner Erfahrung nach stellen sich diese Frage nur die wenigsten Menschen. "Also, mir schmeckt's!", sagen sie – und das ist doch die "Hauptsache", oder?

Dass wir gerne wohlschmeckende Lebensmittel essen, ist uns angeboren. Dass es eines Tages aber möglich sein wird, den Geschmack künstlich zu verbessern, hat unser Instinkt wohl nicht vorausgesehen. Man könnte meinen, die Lebensmittel-Industrie ist an allem schuld; sie nützt unseren fehlgeleiteten Instinkt schamlos für ihren Profit aus. Aber ich denke, dass man die Verantwortung eher beim Konsumenten suchen muss – denn wenn niemand die billigen Imitate kaufen würde, stünden sie auch nicht in den Supermarkt-Regalen.

Welche Mutter würde ihren Kindern sagen: "Ich kaufe euch keine echten Erdbeeren – da habt ihr Aromapulver, das schmeckt auch gut!" Also ich kenne keine. Mütter wollen nur das Beste für ihre Kinder. Warum kaufen die Mütter dann aromatisierte Milchprodukte und andere Lebensmittel mit Fabrik-Geschmack für ihre Kinder?

Wir leben in einer Überflussgesellschaft! Ein Viertel des Wiener Restmülls sind unverbrauchte Lebensmittel. Der Aroma-Trick ist gar nicht nötig. Wir können uns echte Zutaten leisten!

Es ist für mich nicht relevant, ob die schädlichen Auswirkungen von Aromazusätzen wissenschaftlich belegt sind. Man müsste umgekehrt zweifelsfrei beweisen, dass Aromen völlig harmlos sind. Das kann man aber nicht, denn die Vorgänge in unserem Körper sind zu komplex; es bleibt immer ein Restrisiko. Und warum soll ich das eingehen? Stoffwechselstörungen und Übergewicht sind in den reichen Ländern ein großes Problem, und niemand weiß eigentlich so recht, was die Ursache ist. Vielleicht spielen die Aromen eine Rolle!

Kindern und Ernährungsbewussten rate ich daher entschieden ab, Lebensmittel mit Aromazusatz regelmäßig zu konsumieren.

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Schärdinger Erdbeertraum – Von guten Erdbeeren soll man hier wohl träumen

Weblinks

Quellen

[1] Wissenschaftsmagazin Zukunft und Technik, Beitrag mit Udo Pollmer, Nachrichtensender N-TV, 12.5.1998

Seite erstellt am 21.10.2007 – letzte Änderung am 4.2.2020