Falsche Unterscheidung von physikalischen und chemischen Vorgängen
Alle Regeln, die traditionell zur Unterscheidung von physikalischen und chemischen Vorgängen verwendet werden, sind nicht konsequent haltbar. Der US-
Behauptete Regel | Gegenbeispiele |
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Einfache physikalische/mechanische Änderungen lösen keine chemischen Reaktionen aus, sondern sind physikalische Vorgänge. |
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Genau dann, wenn Bindungen zwischen Atomen verändert werden, handelt es sich um einen chemischen Vorgang. |
Das wären dann alles chemische Vorgänge:
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Bei chemischen Vorgängen werden viele Bindungen verändert – bei physikalischen wenige oder gar keine. |
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Wenn ein Stoff nur den Aggregatzustand (fest, flüssig, gasförmig) wechselt, dann zählt das nicht als chemische Änderung, obwohl Bindungen verändert werden. |
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Moleküle sind die stabilen Teilchen, aus denen Materie besteht. Wenn die sich verändern, ist es ein chemischer Vorgang. | Wasser (H2O) zerfällt ständig zu H+ und OH− und verbindet sich wieder. In einem Glas Wasser würden also pausenlos chemische Reaktionen stattfinden. |
Bei einem chemischen Vorgang entsteht aus zwei oder mehr Stoffen ein neuer Stoff mit Eigenschaften, die keines der Ausgangsprodukte aufweist. |
Das wären dann chemische Vorgänge:
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Physikalische Vorgänge (z. B. Mischen von Eisen- und Schwefelpulver) können rückgängig gemacht werden – chemische nicht. |
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Fazit
Es gibt keine eindeutige, scharfe Grenze zwischen Physik und Chemie.
Meine Meinung
Ich tendiere dazu, alle Änderungen bei den Bindungen von Atomen zu den chemischen Vorgängen zu zählen. In der Praxis sind für Chemiker aber natürlich nur die Änderungen bedeutsam, durch die sich die Stoffeigenschaften ändern – also nicht das Schneiden von Papier oder Verdampfen von Silizium etc.