Vorteil der analytischen Arbeitsweise beim Lernen
Wenn ich mir eine Sache anschaue, dann normalerweise sehr gründlich. Ich möchte alles verstehen – nicht nur das, was ich momentan brauche. Andere haben oft nicht so viel Geduld oder betrachten mein Vorgehen sogar als Zeitverschwendung. Wenn sie jedoch irgendwann vor einem unerwarteten Problem stehen oder eine Frage nicht beantworten können, dann ist für sie oft guter Rat teuer. Denn gezielt eine fehlende Information zu recherchieren, kann äußerst viel Zeit benötigen – Zeit, die man in vielen Situationen gar nicht hat.
Beispiele
- Ich bin jemand, der die Anleitung vorher liest. Dadurch kann ich viele Probleme rascher lösen oder schon von vornherein verhindern. Meine Erfahrung ist, dass ich durch einfaches Lesen einer Anleitung viel Wissenswertes herausfinde, das selbst langjährigen Anwendern eines Geräts oder einer Software verborgen bleibt.
- Ein technisches Problem kann viele Ursachen haben und als Techniker muss man die Ursache oft unter Zeitdruck finden.
- Wenn ein unerklärliches Problem aufgetreten ist, will ich seine Ursache herausfinden, auch wenn das Problem selbst nur unbedeutend ist oder von alleine wieder verschwand. Sofern ich die Möglichkeit habe, mache ich dazu Experimente, um zu sehen, ob ich das Problem reproduzieren kann. Das ist kein nutzloses "Herumspielen", sondern hat schon oft unerwartet großen Wert gezeigt, weil ich dabei etwas lernte, was auch für "echte" Probleme relevant ist.
- In einer Gruppe von Menschen, die ich nicht kenne, bin ich zunächst oft eher still. Bevor ich im Web oder in einem Diskussionsforum etwas schreibe, lese ich die Hilfeseiten und Beiträge von anderen. Auch vor (Kauf-
)Entscheidungen informiere ich mich überdurchschnittlich genau. Mit all dem vermeide ich Anfängerfehler und dass ich "Lehrgeld" zahlen muss.
Lernerfolg
Bedingt durch meine gründliche Analyse brauche ich am Anfang oft länger als andere, bis ich mich eingearbeitet habe und gleiche Lernerfolge zeige. Doch allmählich macht sich meine Vorgehensweise bezahlt. Typischerweise werden die Schnellen irgendwann langsamer, während ich immer rascher Fortschritte erziele. Ich glaube, das ist auf folgende Punkte zurückzuführen:
- Ich muss mir weniger merken, da ich den Wust an Fakten ordne und auf wenige Grundprinzipien zurückführe.
- Dadurch ist mein Wissen auch besser verallgemeinerbar.
- Ich erkenne das Wesentliche, z. B. warum ich ein bestimmtes Problem (noch) nicht lösen kann und was ich tun kann, um meine Fähigkeiten zu erweitern.
Hinzu kommen zwei Punkte, die weniger mit der analytischen Arbeitsweise zu tun haben:
- Lernen und Verstehen macht mir Spaß, sodass ich hier viel Eigeninitiative zeige.
- Ich bin es gewohnt, im Selbststudium zu lernen, und brauche daher keinen Lehrer.
Weiter
![]() | Genauigkeit beim Arbeiten |