Wünsche an die Politik
Was ich im Staat ändern würde
- Gesetze und Steuersystem vereinfachen, Steuerschlupflöcher schließen
- Kapitalertragsteuer einheitlich 27,5% aller Erträge (Ausnahmen abschaffen)
- Erbschaftssteuer wieder einführen und Grundsteuer erhöhen
- Kostenwahrheit in allen Bereichen: von Verkehr bis zur Höhe von Pensionen – Jeder soll wissen: Wer ist Nettozahler und wer Nettoempfänger?
- ambitioniertere Umweltpolitik
- Energie bzw. Energie-
intensive Produkte höher besteuern (hauptsächlich auf Ebene der Konsumenten, um Firmen-Abwanderung zu verhindern) - mehr Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse, weniger Zusammenarbeit mit Lobbys
- die Wahrheit nicht verdrehen, um dem Wähler das zu erzählen, was er hören möchte
- weniger Steuergeschenke oder "Wahlzuckerl"
- energischer gegen Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung vorgehen
- mehr Kontrolle der Wirtschaft, d. h. mehr Mittel für die entsprechenden Überwachungsbehörden, die prüfen, ob alle Vorschriften eingehalten werden
- hinreichend hohe Strafen, damit sich die Verletzung von Vorschriften nicht mehr lohnt
- vorbildliches Verhalten des Staates in Bezug auf Umweltschutz und in anderen Bereichen
- Staatsverschuldung in Zeiten der Hochkonjunktur abbauen
- Alle Arten von Subventionen hinterfragen: Bausparen, Duty-
Free- Shops, Presseförderung, ... - Hinterfragen von regulierten Preisen (z. B. Buchpreisbindung oder Taxi-
Tarife)
Was sich der durchschnittliche Wähler von der Politik wünscht
Meine Wünsche an den Staat sind wohl ziemlich ungewöhnlich. Kaum jemand wünscht sich Sparmaßnahmen oder Steuererhöhungen, von denen er selbst betroffen wäre. Meinem Eindruck nach befolgt der durchschnittliche Wähler einen ganz einfachen Grundsatz:
Wer mir ein paar Geldscheine ins Börsel geben will, den wähl ich. Wer mir Geld wegnehmen will, den wähl ich nicht.
Steuererhöhungen werden vielfach als "reine Abzocke" empfunden. Verlangt wird: Runter mit den unverschämt hohen Steuern und Abgaben! Dafür mehr Förderungen für Familie, Arbeit, Bildung, Umwelt usw. Woher das Geld kommt? Na, von den "Reichen"! Wobei sich meiner Erfahrung nach kaum jemand selber zu den Reichen zählt. Die meisten reihen sich bei denen ein, "die gerade so irgendwie über die Runden kommen". Egal, wie viel man verdient oder besitzt, reich sind anscheinend immer nur die anderen, die noch mehr haben. Zu diesem Schluss kommt auch ein Profil-
Österreichs "Arme" zählen zu den reichsten Armen der Welt. Doch trotz aller Sozialleistungen und Transferzahlungen, von denen sie profitieren, fühlen sich viele von ihnen abgezockt und ausgebeutet. Ich finde, wir – die wir das Glück haben, in einem Land zu leben, in dem es uns so gut geht – sollten auch einmal zufrieden sein mit dem, was wir haben, anstatt immer noch mehr zu fordern.