Mario Sedlak
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Religion

Religion ist nicht nur eine bestimmte Überzeugung, sondern Bestandteil der Kultur und genießt (immer noch) einen hohen Stellenwert. In vielen Fällen ist ein Wechsel zu einer anderen Religion genauso schwer wiegend wie der Wechsel zu einem anderen Lebenspartner. Einen Gottesdienst einer anderen Religion zu besuchen, ist für manche fast so wie fremdgehen.

Für mich als "Suchenden" gibt es keine solchen Berührungsängste. Es heißt ja immer, man soll alles einmal unvoreingenommen prüfen. Nur wenige tun das. Die meisten bleiben bei der Religion, bei der sie von Geburt an waren. Zugleich gelten die allgemein akzeptierten Glaubenssätze immer weniger als "heilig". Meiner Erfahrung nach glaubt heutzutage jeder, mehr oder weniger was er will. Aber selbst wenn man die offiziellen Lehren der eigenen Religion längst nicht mehr teilt, scheut man doch davor zurück, die Mitgliedschaft in dieser Religion zu beenden.

Ich bin im Alter von 18 Jahren aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten, da ich es für nicht korrekt hielt, am Papier einer Religion anzugehören, obwohl ich in Wirklichkeit gar keinen Glauben habe. Seitdem bin ich "ohne religiöses Bekenntnis".

Toleranz

Verschiedene Religionen sehen sich eher als Konkurrenten denn als Freunde. Obwohl sich in neuerer Zeit durchaus Tendenzen zu einem friedlichen Nebeneinander zeigen, werden fragwürdige Rituale, Verbote, Feindbilder usw. kaum abgebaut. Vielleicht sind die Religionen deswegen so intolerant, weil die toleranten im Laufe der Zeit "aussterben", sprich von den weniger friedliebenden verdrängt und vernichtet werden (vgl. Theorie der Memetik). Wenn das stimmt, müsste sich das von Historikern bestätigen lassen.

Es wird generell nicht gern gesehen, Glaubenslehren infrage zu stellen. Kritiker gelten als gefährlich, weil sie die Leute vom Glauben und von Gott abbringen. Übertrieben religiöse Menschen sehen in Abweichlern oder Ungläubigen das Böse oder den Teufel und meiden jeden Kontakt, wie ich auch schon aus eigener Erfahrung erlebt habe. Das führt dann zu Hass anstatt zu einem guten Miteinander. So sollte es meiner Meinung nach nicht sein.

Vernunft

Auch zur Vernunft haben Religionen eine besondere Beziehung.

Ich denke: Wenn Gott uns unseren Verstand gegeben hat, dann zu dem Zweck, dass wir ihn auch gebrauchen.

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Religiöse Gefühle

Seite erstellt am 11.11.2007 – letzte Änderung am 30.7.2015