Mario Sedlak
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Atomkraftwerk Temelín (Tschechien)

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Braunkohlekraftwerk Voitsberg (Steiermark)

Subventionen von Kraftwerken

Mit der Ökostrom-Förderung werden umweltfreundliche Kraftwerke finanziell unterstützt, sodass sie sich trotz höherer Kosten rechnen. Aber auch konventionelle Kraftwerke bekommen Subventionen:

Entsprechend obiger Zahlen werden Kohlekraftwerke deutlich weniger als die meisten Ökostrom-Kraftwerke gefördert, aber für einen fairen Vergleich der Kraftwerksarten muss man noch die externen Kosten durch den Klimawandel und die Luftverschmutzung hinzuzählen.

Fragwürdige Rechnungen

Viel zitierte Studien des Forums ökologisch-soziale Marktwirtschaft im Auftrag von Greenpeace bzw. der deutschen Ökostrom-Firma Greenpeace Energy und der deutschen Wind-Lobby kommen auf höhere Subventionswerte, indem sie forderten, den konventionellen Energien extra hohe Steuern aufzubrummen und diese dann – weil es sie nicht gibt – kurzerhand als Subvention rechneten.[3] Damit errechneten die Studien nicht, wie behauptet, "was Strom wirklich kostet", sondern was er kosten sollte.

Unfaire Vergleiche

Mein Fazit

Fairerweise muss man sagen, dass Ökostrom-Kraftwerke in größerem Maße von Subventionen abhängig sind als konventionelle Wärmekraftwerke, die Gas oder Kohle verfeuern. Nur im Vergleich mit Atomkraftwerken ist Ökostrom eindeutig günstiger, wenn man den gesamten Förderbedarf berücksichtigt.

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Ökostrom-Förderung

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Quellen

[1] Health and Environment Alliance: Was Kohlestrom wirklich kostet (PDF, 7 MB), 2013, S. 31
[2] Forum ökologisch-soziale Marktwirtschaft: Was Strom wirklich kostet (PDF), 2012, S. 14
[3] Forum ökologisch-soziale Marktwirtschaft:
  • Was Strom wirklich kostet (PDF), 2012, S. 9 und Abb. 3 auf S. 11 (grüne Balken); vgl. S. 24, Anmerkung 12
  • Gesellschaftliche Kosten der Braunkohle (PDF), 2015, S. 15f. – Die berechneten 1,323 Millionen €, um die die Braunkohle "zu wenig" besteuert wird, machen den Großteil der behaupteten Braunkohlesubventionen aus (S. 20). Die Klimafolgekosten sind deutlich höher, aber keine Subventionen des deutschen Steuerzahlers.
[4]
  • Greenpeace Energy: Das kostet Strom wirklich – "Während Steinkohle-Verstromung zwischen 1970 und 2012 insgesamt 177 Milliarden Euro an Förderungen, Braunkohle 65 Milliarden und die Atomstromproduktion sogar 187 Milliarden Euro erhielt, kommen die erneuerbaren Energien bis heute gerade einmal auf 54 Milliarden Euro."
  • Süddeutsche.de: Oettinger schönt Subventionsbericht, 14.10.2013 – "Summa summarum bezuschussen die Regierungen die Energiebranche also mit mehr als 130 Milliarden Euro jährlich (Haftpflichtversicherungen für Atommeiler sind da noch nicht eingerechnet), wovon aber nur 30 Milliarden Euro an grüne Kraftwerke gehen."
  • Klima- und Energiefonds sowie Erneuerbare Energie Österreich: Faktencheck Energiewende (PDF), S. 11
[5]
  • A. T. Kearney: Energiewende: überhastet und "überfördert"?, 17.9.2013 – "Die immer wieder angesprochenen hohen Förderungen für fossile Energie betreffen zu einem sehr hohen Anteil den Verkauf von Öl in Form von Benzin in den Förderländern unterhalb des Weltmarktpreises."
  • Zeit.de: Der Subventionswahn ist ungebrochen, 14.10.2013 – "Vor allem aber würden die ölproduzierenden Schwellen- und Entwicklungsländer den Konsum von Öl und Gas subventionieren ..."

Seite erstellt am 30.10.2013 – letzte Änderung am 27.4.2017