Mario Sedlak
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Stromhandel

Seit der Strommarkt-Liberalisierung kann mit Strom im Prinzip beliebig gehandelt werden. Stromanbieter können den Strom für ihre Kunden bei Kraftwerken in ganz Europa einkaufen. Einschränkungen gibt es nur aufgrund der begrenzten Kapazität des Stromnetzes, welches nicht für einen Stromhandel großen Ausmaßes gebaut wurde. Das Netz wird nur langsam verstärkt.

Wie funktioniert der Stromhandel?

Zur Veranschaulichung des Strommarkts wird gerne ein Vergleich mit einem großen See verwendet:

Kein Verbraucher bekommt direkt das Wasser aus bestimmten Kraftwerken – trotzdem macht es Sinn, vereinfachend so zu tun, als ob das möglich wäre: Das Wasser muss nur irgendwo in den See eingeleitet werden und kann irgendwo anders verkauft werden. Das Wasser ist ja an allen Einspeise- und Entnahmestellen dasselbe (der elektrische Strom ist überall im Netz derselbe). Es muss nur verhindert werden, dass die Wassermenge einer "Quelle" mehrmals verkauft wird. Deshalb gibt es Bilanzgruppen zur genauen "Buchführung" und ausführliche Vorschriften über die Stromkennzeichnung.

Distanzen sind für die Stromhändler kein Thema. Ob sie eine Megawattstunde im Heimatland oder tausende Kilometer entfernt einkaufen, kann ihnen egal sein – Übertragungsverluste gibt es für sie nicht. Die wären bei der Vielzahl an gleichzeitig stattfindenden Geschäften auch kaum genau zuordenbar. An den meisten Staatsgrenzen gibt es jedoch Engpässe im Netz, aufgrund derer der Stromhandel über mehrere Länder hinweg nur schwer möglich ist. Deswegen gibt es auch keinen einheitlichen Strompreis für ganz Europa.

Umweltschutz

Stromhandel führt nicht nur zu tendenziell günstigeren Strompreisen, sondern ist prinzipiell auch gut für die Umwelt:

Vordergründig sieht es zwar so aus, als würden Wärmekraftwerke seit der Liberalisierung auch dann in Betrieb gehen, wenn sie eigentlich gar nicht gebraucht werden, weil sie nur noch darauf achten, ob sie "Profit" machen können. Tatsächlich werden sie aber immer gebraucht, wenn es jemanden gibt, der für ihren Strom zahlt. Wenn ein Wärmekraftwerk, das früher nur im Winter im Einsatz war, nun zu allen Jahreszeiten Strom erzeugt, dann ist entweder der Stromverbrauch gestiegen oder es hat irgendwo anders ein altes Wärmekraftwerk mit geringerem Wirkungsgrad abgestellt.

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Bilanzgruppen

Siehe auch

Weblinks

Seite erstellt am 23.3.2008 – letzte Änderung am 30.7.2015