Mario Sedlak
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Zahlungsbereitschaft der Nutzer von Lademöglichkeiten für Elektroautos

Oft wird ein dichtes Netz von Lademöglichkeiten für Elektroautos gefordert, damit das Problem der begrenzten Reichweite von Elektroautos weniger gravierend ist. Hohe Preise für das Stromzapfen stoßen aber auf heftige Kritik.

Laut Umfragen sind Elektroautofahrer bereit, unterwegs 2–3 Mal so viel wie zuhause für den Strom zu bezahlen. Das wären ca. 40–60 Cent/kWh und bei einem Verbrauch von 20 kWh/100 km folglich 8–12 €/100 km. In der Praxis ist die Zahlungsbereitschaft wahrscheinlich am unteren Ende dieser Bandbreite oder sogar noch darunter.

Nutzerstimmen

Eine Zeitabrechnung für Gelegenheitsnutzer per SMS ist aus heutiger Fahrzeugsicht schlicht zu teuer, wenn der Preis der gewonnenen Reichweite höher ist als beim Tanken eines Verbrenners.
Das Laden und Bezahlen ist per SMS recht teuer (2,- pro Stunde an 16 A), da nicht unterschieden wird zwischen 1 und 3-phasigem Laden. Für die paar Mal im Jahr ist das aber ok. Parkscheine kosten nicht viel weniger.
Bei normalen AC[= Wechselstrom]-Ladern darf die kWh max. 30 Cent kosten, alles andere ist Wucher, egal wie lange der Wagen zum Aufladen braucht.
Für mich persönlich wäre 35 ct/kWh auf jeden Fall vertretbar.
Irgendwas zwischen 35–45 Cent wäre ... noch O.K.
Unterwegs am Schnelllader kann es teurer sein, aber MAXIMAL doppelt so teuer wie zuhause, alles darüber ist Wucher.
6 € [für eine Schnellladung wären] gerade noch im erträglichen Maß

Auch wenn man den teuren Strom nur für seltene Fernfahrten braucht, wird der Preis offenbar nicht akzeptiert:

50% höhere Stromkosten als die Benzinkosten bei einem mittel-sparsamen Benziner (Renault Scenic, ca. 9 Liter/100 km)
... damit haben sich Langstrecken erledigt.
54 € für 210 km – also ganz ehrlich, da werde ich diese Strecke zu 1000% mit einem Verbrenner zurücklegen...kommt mir um einiges günstiger und ich erspare mir 3 h Laden
30 c[ent/Minute] bei 30 min Schnellladen sind 9 €. Da zahlt sich ja das E-Auto fast nicht mehr aus
Für die ca. 150 km von Vilshofen über Passau und wieder Vilshofen nach Regensburg bedeutet dies bei einer einmaligen Fahrt einen Aufwand von 19,00 EUR/100 km, also deutlich mehr als mit E10 und wesentlich mehr als mit LPG. Das kann doch nicht wahr sein.

Mein Fazit

Die Schmerzgrenze ist erreicht, wenn der Strom genauso viel kostet wie Benzin oder Diesel für die gleiche Wegstrecke. Mehr werden Anbieter von Lademöglichkeiten nicht verlangen können, wenn sie eine nennenswerte Zahl von Kunden haben wollen.

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Notwendigkeit von öffentlichen Lademöglichkeiten für Elektroautos

Seite erstellt am 11.3.2016 – letzte Änderung am 2.4.2017