Mario Sedlak
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Tankstelle mit großem Andrang

Tanktourismus

In Österreich beklagen die Autofahrer die "extrem hohen" Treibstoffpreise. Tatsächlich tankt man hierzulande jedoch um 10–15 Cent/l günstiger als in Deutschland und Italien. Das führt dazu, dass deutsche Autofahrer unsere grenznahen Tankstellen stürmen, sodass man dort am Wochenende länger als eine halbe Stunde auf eine freie Zapfsäule warten muss. Die Umsätze dieser Tankstellen sind tw. zehnmal so hoch wie im österreichischen Durchschnitt.[1] Privatpersonen in Grenznähe fahren in das andere Land, um ein paar Euro sparen zu können. Lkws ändern tw. ihre Route, damit sie in unserem Land günstig tanken können.[2]

Dem österreichischen Staat beschert dieser Tanktourismus Zusatzeinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe pro Jahr. Also ein tolles Geschäft für uns? Aus Sicht des kurzfristigen Profits vielleicht, aber man sollte auch die Nachteile bedenken:

Anteil

Über das Ausmaß des Tanktourismus werden keine genauen Zahlen erhoben, aber es gibt eine Schätzung des Umweltbundesamts:

Wenn man unsere Bilanz um den Tanktourismus bereinigt, muss man beachten, dass auch Österreicher im Ausland tanken. Derzeit ist der Treibstoff aber in allen Nachbarländern Österreichs teurer.

Der Tanktourismus ist für das große Wachstum, das die Kohlendioxid-Statistik für Österreichs Verkehrssektor ausweist, verantwortlich. Rechnet man den Treibstoffexport weg, bleibt aber immer noch ein 17%-iges Wachstum von 1990 bis 2005.[4]

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Autofahrerclubs über Tanktourismus – Musterbeispiel für egoistisches Verhalten

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Quellen

[1] Nachricht vom 18.3.2008 (nicht mehr aufrufbar)
[2] Verkehrsclub Österreich: Klimaschutz im Verkehr, 2008, S. 26
[3] Umweltbundesamt: Kyoto-Fortschrittsbericht Österreich 1990–2005 (PDF), S. 33
[4] Umweltbundesamt: Emissionstrends 1990–2005 (PDF), S. 28

Seite erstellt am 25.4.2008 – letzte Änderung am 9.4.2019